Kultur
"Kulturzeit" vom 23.10.2024: Trumps Wahlkampf mit Fake News und KI
DIe Themen der Sendung: Trump und KI, Wie radikal ist die Jugend?, Generationenkonflikt, "Vienna Ugly"-Tour, Petition für 3sat.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2024
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 23.10.2025
Die Themen der Sendung:
Wie Trump mit Fake News und KI Wahlkampf macht
Im US-Wahlkampf fluten Unterstützer von Donald Trump die sozialen Medien mit Meldungen, die mit künstlicher Intelligenz hergestellt wurden – alle falsch, aber täuschend echt: Fake News, die auch Trump-Unterstützer Elon Musk mit seiner KI-Firma erzeugt.
Wie radikal ist die Jugend?
Was will die Jugend politisch?, fragen sich viele nach den Wahlen im Osten und den Massenaustritten bei der grünen Jugend. Über 30 Prozent der unter 30-jährigen wählten bei den letzten Landtagswahlen die AfD - längst ist rechtsextrem abzustimmen in Deutschland kein Privileg der Alten, Abgehängten mehr, sondern auch unter Jugendlichen weit verbreitet. Ihr Lieblingsfeind: Die Grünen. Doch beinahe zeitgleich tritt der Bundesvorstand der Grünen Jugend geschlossen zurück und aus der Partei aus. Ihnen ist die eigene Partei nicht links genug; sie trauen der Regierungspartei keinen wirklichen Wandel zum Besseren zu - und sind somit ähnlich frustriert von der politischen Arbeit der "Altparteien" wie die AfD-Sympathisanten in ihrer Generation. Gleichwohl aus vollkommen anderen Gründen.
Diese zunehmende Polarisierung der Jugend offenbart tiefe Gräben in der politischen Landschaft der Bundesrepublik. Viele junge Menschen empfinden die etablierten Parteien als unfähig, auf drängende Zukunftsfragen wie Klimawandel, soziale Ungleichheit und wirtschaftliche Unsicherheit angemessen zu reagieren. Das Gefühl, von der politischen Elite nicht gehört zu werden, verstärkt die Entfremdung und führt zu radikalen politischen Neigungen – sowohl am rechten als auch am linken Rand. Stehen wir also in Deutschland vor einem neuen Zeitalter des politischen Extremismus? Erleben wir den Abschied einer ganzen Generation von der parlamentarischen Demokratie hin in einen politischen Untergrund? Oder sind diese Phänomenen ganz im Gegenteil Ausdruck eines neuen demokratischen Erwachens, in dem junge Menschen eine längst überfällige Reform der Altenrepublik Deutschland fordern?
Warum wir Generationenkonflikte gerade falsch denken
Die Beziehung Jung vs. Alt war immer kompliziert. Gerade scheint sie katastrophal. Die einen wollen ewig leben, die anderen: endlich auch mal ran. Feindbild: Geburtsdatum. Dabei könnte es auch anders gehen.
Petition "Rettet 3sat" übergeben
Am Rande der Ministerpräsidentenkonferenz in Leipzig ist am 23. Oktober eine Petition für den Erhalt des Senders 3sat übergeben worden. Sachsens Medienminister Conrad Clemens (CDU) und die Staatssekretärin in der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei, Heike Raab (SPD), nahmen sie vor dem Tagungsgebäude entgegen, wie ein Sprecher der sächsischen Staatskanzlei bestätigte. Raab ist auch Koordinatorin der Rundfunkkommission. Die Petition richtet sich unter dem Titel "Rettet 3sat! Rettet unsere Kultur!" an die Rundfunkkommission, die Ministerpräsidentenkonferenz sowie an Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne).
Die Initiatorin und Berliner Fernsehjournalistin Katja Riha nannte es nicht nachvollziehbar, dass 3sat als Sender eingestellt werden solle. Mit einer Kosteneinsparung habe dies nichts zu tun. Zu den zunächst 149.000 Unterzeichnenden der Online-Petition gehören die Regisseure Wim Wenders und Volker Schlöndorff, die Schriftstellerinnen Elke Heidenreich und Sybille Berg sowie die Schauspielerinnen Iris Berben und Sandra Hüller. Die Rundfunkkommission plant, 3sat mit Arte zusammenzulegen. Bei der Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks droht insgesamt die Schließung von bis zu fünf TV-Spartensendern und 16 Hörfunkkanälen. Am Freitag will die Ministerpräsidentenkonferenz zum sogenannten Reformstaatsvertrag abstimmen. Die Organisation "Campact" hat vor dem Leipziger Tagungsort eine Aktion angekündigt. Mitte Oktober hatte sie als Protest die WDR-Maus-Statue aus Köln auf Reisen geschickt.