Eine Hand hält ein altes Foto, auf dem ein Schlafsaal mit vielen eng nebeneinander stehenden Betten zu sehen ist. An der Wand hängt ein Kreuz.

Kultur

"Kulturzeit" vom 23.08.2023: Das Schicksal der "Verschickungskinder"

Die Themen der Sendung: Verschickungskinder - Gespräch mit Lena Gilhaus, Mädchen in Afghanistan, British Museum, Videospiel "Viewfinder" und die glücklichen Schweizer.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2023
Datum:

Die Themen der Sendung:

"Verschickungskinder" - Gespräch mit Lena Gilhaus

Altes vergilbtes Foto von zwei Kindern, die in zwei Holz-Zubern baden.
"Verschickungskinder" beim Baden
Quelle: WDR/Deutsche Angestellten Krankenkasse

Von 1945 bis in die 1990er Jahre wurden rund 15 Millionen Kinder aus beiden Teilen Deutschlands für Wochen, teilweise für Monate in Kinder-Kurheime geschickt, um sie aufzupäppeln. Doch oft wurde das Ferienversprechen nicht eingelöst. Die Journalistin Lena Gilhaus, für ihre Reportagen zu Verschickungskindern preisgekrönt, hat nun ein Buch mit Fallgeschichten geschrieben - sie berichtet von sexuellem Missbrauch, Gewalt und sogar Todesfällen. Zeitgleich erschien dazu ihre WDR-Dokumentation in der Reihe "ARD History". Wir sprechen mit der Journalistin.

Afghanistan: Hoffnung für Mädchen auf Bildung?

Seit die Taliban an der Macht sind, ist für Mädchen nach der 6. Klasse Bildung verboten. Außer sie gehen in eine Madrasa, eine Religionsschule. Eine Madrasa in Kabul ist seit kurzem die große Ausnahme von der Taliban-Regel. Denn hier wird nicht nur aus dem Koran gelesen, sondern auch Mathematik und Englisch unterrichtet. Ob diese Madrasa mit modernen Unterrichtsfächern Schule machen wird, ist ungewiss. Auch hier steht der Religionsunterricht immer im Vordergrund und rund fünf Euro Schulgebühren im Monat ist für eine afghanische Familie sehr viel Geld.

Diebstahl im British Museum

Der Diebstahl kostbarer Objekte aus dem British Museum in London hat eine Debatte über die Sicherheit der dort aufbewahrten Kulturgüter ausgelöst. Der britische Abgeordnete Tim Loughton, der einer parteiübergreifenden Parlamentariergruppe zum British Museum vorsteht, beschwerte sich über "unverhohlenen Opportunismus" aus Griechenland nach Bekanntwerden der Vorfälle. Anlass war eine Äußerung der Chefin des griechischen Archäologenverbandes, Despina Koutsoumba, die in Frage gestellt hatte, ob griechische Altertümer in London sicher seien. "Wir wollen dem British Museum sagen, dass sie nicht mehr behaupten können, griechische Kulturgüter seien im British Museum besser aufbewahrt", hatte Koutsoumba der BBC gesagt.

Das British Museum in London gilt als eines der wichtigsten Museen weltweit. Es beherbergt einige der bedeutendsten Kulturschätze der Menschheit. Dazu gehören ein erheblicher Teil der Parthenon-Skulpturen, der Stein von Rosetta und ägyptische Mumien. Vor allem Griechenland fordert seit Langem eine Rückgabe von Kulturgütern aus dem British Museum. Das British Museum hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass mehrere Objekte gestohlen oder beschädigt worden seien. Unter anderem gehe es um Goldschmuck, Juwelen aus Halbedelsteinen und Glas. Die Gegenstände stammen den Angaben nach teilweise aus dem 15. Jahrhundert vor Christus bis zum 19. Jahrhundert nach Christus. Im Verdacht steht ein früherer Mitarbeiter, der im Zusammenhang mit den Vorfällen entlassen worden ist und gegen den rechtliche Schritte eingeleitet wurden. Medienberichten zufolge sollen deutlich mehr als 1000 Objekte über einen Zeitraum von mehreren Jahren gestohlen worden sein. Zudem soll es bereits 2021 Hinweise gegeben haben - etwa, dass Objekte aus dem Museum auf einer Online-Auktionsplattform zum Verkauf angeboten wurden - die jedoch ignoriert worden seien.

Das Videospiel "Viewfinder"

Wer lebt mehr in der Realität? Der Mensch, der am Samstagabend unter Leute geht, oder der, der zuhause die VR-Brille aufsetzt und in virtuelle Welten abtaucht? Person eins, dürften die meisten wohl antworten. Dabei sei das eine genau so real wie das andere – so die überraschende These von David Chalmers, einer der renommiertesten Philosophen weltweit, in seinem neuen Buch "Realität+". Menschen könnten in virtuellen Welten genauso bedeutende Leben führen wie in der Realität. Wir haben ihn zu dem Videospiel "Viewfinder" befragt, das gar nicht erst versucht, die Realität zu imitieren. Mit unmöglichen Perspektiven fordert es die Wahrnehmung heraus und ermöglicht den Spieler*innen die Welt um sie herum mit einer Polaroid-Kamera neu zu gestalten.

Die glücklichen Schweizer

Ja, es lebt sich mehr als "ordentlich" in der Schweiz. Ein Großteil der Menschen ist zufrieden, fühlt sich geliebt und führt ein erfülltes Leben. Nur fünf Prozent der Befragten bezeichnen sich als unglücklich. Das belegt die Studie "Wie geht’s Schweiz?", die im Auftrag der SRG durchgeführt wurde.

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