Kultur
"Kulturzeit" vom 13.12.2023: Was die Hamas von den Nazis lernte
Die Themen der Sendung: Der Aufstieg der Hamas, Doku "Kash Kash", Andreas Isenschmid über "Paul Celan", Clubs und der Nahostkonflikt, Caspar David Friedrich in Hamburg.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2023
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 13.12.2024
Die Themen der Sendung:
Es begann mit Nazi-Propaganda: der Aufstieg der Hama
Wer den Terror der Hamas verstehen will, muss ihre Ideologie kennen – und dafür fast 100 Jahre zurückblicken. Denn sie ist quasi der palästinensische Ableger der Muslimbruderschaft, die einst mit Hitlers Judenhass und Vernichtungsfantasien per Radio aus Deutschland gefüttert wurde. Die Hamas-Gründungscharta von 1988 ist eindeutig: "Die Muslime werden sie töten, bis sich der Jude hinter Stein und Baum verbirgt."
Film-Doku "Kash Kash" über den Alltag in Beirut
Beirut ist die Heimatstadt der jungen Regisseurin Lea Najjar. Über die von Konflikten und Unruhen gezeichnete Metropole und ihre Bewohner hat sie ihren poetischen Debütfilm "Kash Kash" gedreht. Seine Weltpremiere feierte er 2022 auf dem Dokumentarfilmfestival in Kopenhagen und wurde unter anderem mit dem First Steps Award 2022, dem Goldenen Frosch bei dem polnischen Filmfestival Camerimage und dem Deutschen Dokumentarfilmpreis 2023 ausgezeichnet. Am 7. Dezember kommt er bundesweit in die Kinos.
Bildbiografie "Paul Celan" - Literaturgespräch mit Andreas Isenschmid
Verschmitzt lächelnd kennt man ihn eigentlich nicht: Paul Celan, Dichter der Todesfuge. In dem Gedicht verarbeitet der jüdische Dichter die Schrecken des Holocaust, die Tötung seiner Eltern und der vielen Millionen Menschen durch die Nazis. Der melancholische, stets nachdenklich wirkende Paul Celan, der 1970, im Alter von 49 Jahren, den Freitod wählt. Nur wenige Fotos kennt man von ihm, da Celan es vermied, fotografiert zu werden. Für seine fast 600 Seiten umfassende Bildbiographie hat Bertrand Badiou bislang unbekannte Schätze ausgegraben. Vor allem aus dem Nachlass der Familie, den er gemeinsam mit Eric Celan, dem Sohn des Dichters, verwaltet. Die Biographie geht dabei chronologisch vor. Sie zeigt ihn in Czernowitz, wo Celan aufwuchs und zur Schule ging, seine Stationen in Bukarest, Wien und vor allem Paris, Celans Lebenszentrum. Ergänzt durch zahlreiche Fundstücke Fotos, Faksimiles, angereichert mit hintergründigen informativen Texten bis hin zu Paul Celans Krankheitsgeschichte, und seinen, wie es in der Bildbiographie heißt, verschiedenen Wahnanfällen. Wir sprechen mit dem Literaturkritiker Anderas Isenschmid über den Dichter und die neue Biografie.
Die Clubszene und der Nahostkonflikt
Horte der Vielfalt, Freiheit und Verständigung, des Miteinanders über Grenzen hinweg - das ist die Utopie, die der Ravekultur anhaftet. Doch seit dem 7. Oktober ist die Szene gespalten. Kaum eine Raveinstitution hat sich zu dem Terrorangriff geäußert. An welchen Orten ist in diesen Wochen ein Zusammenkommen noch möglich? Dancefloors galten als niedrigschwellige Begegnungsstätten. Nicht mehr als eine Illusion, angesichts dieses Konflikts? Wir haben mit Verantwortlichen aus der Clubszene gesprochen.
Caspar David Friedrich in der Hamburger Kunsthalle
Zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich 2024 zeigt die Hamburger Kunsthalle eine umfangreiche Werkschau des bedeutenden romantischen Malers. Gezeigt werden 60 Gemälde und rund 100 Zeichnungen, darunter ikonische Werke wie "Kreidefelsen auf Rügen" und "Mönch am Meer". Daneben stellt die Kunsthalle Bilder von Künstlerfreunden Friedrichs, die einen anderen Blick auf die Natur hatten, sowie zeitgenössische Kunst, die sich mit dem Naturverständnis, aktuellen ökologischen Problemen und der Kunst des Malers (1774-1840) auseinandersetzen. Die Ausstellung ist bis zum 1. April 2024 zu sehen.