Kultur

"Kulturzeit" vom 14.04.2025: Im Kriegsfall: verteidigen oder sich ergeben?

Die Themen der Sendung: Debatte um Kriegstüchtigkeit, Yoko Ono, Vergeltung - Gespräch mit Fabian Bernhardt, Nachruf auf Mario Vargas Llosa, "Purple Path".

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2025
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 31.08.2025

Die Themen der Sendung:

Der Traum vom Frieden - Debatte um Kriegstüchtigkeit

Stell' Dir vor es ist Krieg, und niemand geht hin: Für den Autor, Journalisten und Podcaster Ole Nymoen sollte es am besten genauso sein. Er zumindest würde, statt zur Waffe zu greifen und Deutschland zu verteidigen, eher fliehen, wie er in seinem Buch "Warum ich niemals für mein Land kämpfen würde" erklärt. Laut einer Forsa-Umfrage von Anfang März sind nur 17 Prozent der deutschen Bevölkerung "auf jeden Fall" bereit, Deutschland im Falle eines militärischen Angriffs mit Waffengewalt zu verteidigen. Die Mehrheit von 60 Prozent will das "auf keinen Fall" oder "wahrscheinlich nicht". Dabei ist die Mehrheit für die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Nur, wer soll dann im Notfall kämpfen, wer Deutschland verteidigen?

Yoko Ono-Ausstellung in Berlin

Das Schicksal der japanischen Künstlerin Yoko Ono ist es, als die treibende Kraft hinter dem Ende der Beatles zu gelten. Trotz aller historischen Fakten. Dabei war sie - im Gegensatz zu den damals üblichen Musiker-Frauen - bereits eine eigenständige Künstlerinnenpersönlichkeit, als sie John Lennon heiratete. Seit den 1950er Jahren hat sie mit ihrer Arbeit die Kunstwelt geprägt, gleich zweimal wurde sie sie zur documenta in Kassel eingeladen. Für die Friedensbewegung wurde sie zu einer Ikone. Mit der Ausstellung "Yoko Ono: Music of the Mind" würdigt der Gropius Bau in Berlin jetzt das wegweisende Schaffen der Künstlerin mit Werken aus sieben Jahrzehnten.

Vergeltung - Gespräch mit Fabian Bernhardt

US-Präsident Donald Trump hatte bereits seinen Wahlkampf mit dem Versprechen an seine Anhänger begonnen, Vergeltung für diejenigen, denen Unrecht getan wurde, zu üben. Seine inzwischen wieder ausgesetzten Zollpläne folgten einer ganz offenen Politik der Retribution. "Auge um Auge, Zahn um Zahn." So lautet der Rat im Alten Testament, auf gefühltes Unrecht zu reagieren. Das Prinzip ist klar: Gleiches mit Gleichem vergelten. Doch schon ein paar Seiten später im Neuen Testament heißt es: "Ich sage euch aber: Wehrt euch nicht, wenn euch Böses geschieht! Wenn man dir eine Ohrfeige gibt, dann halte die andere Wange auch noch hin!" Die Moderne schien den Anspruch auf Rache glücklich überwunden und durch die Herrschaft des Rechts ersetzt zu haben. Über die Rückkehr der Rache in die Welt der Politik sprechen wir mit dem Philosophen Fabian Bernhardt, Autor des Buches "Rache".

Zum Tod von Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa

Er gilt als einer der großen Namen der lateinamerikanischen Literatur: Der peruanische Schriftsteller und Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa. Am 13. April ist der Autor von Werken wie "Der Krieg am Ende der Welt" und "Das Fest des Ziegenbocks" im Alter von 89 Jahren in der Hauptstadt Lima gestorben. In Peru wurde für den 14. April Staatstrauer ausgerufen." Mario VargasLlosa gilt als einer der großen Namen der lateinamerikanischen Literatur der 1960er und 1970er Jahre, der auch der Kolumbianer Gabriel García Márquez und der Argentinier Julio Cortázar angehörten. Seine Werke wurde in rund 30 Sprachen übersetzt.

Der am 28. März 1936 geborene Vargas Llosa wuchs in einer peruanischen Mittelstandfamilie auf und arbeitete zunächst als Journalist. Zu seinen bekanntesten Romanen zählen neben "Der Krieg am Ende der Welt" und "Das Fest des Ziegenbocks" auch "Die Stadt und die Hunde", "Das böse Mädchen" und "Der Geschichtenerzähler". 2010 wurde Vargas Llosa mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Ebenso intensiv wie seine Romane war auch das Liebesleben des Schriftstellers: Er war erst mit seiner angeheirateten Tante Julia und dann mit deren Nichte, seiner Cousine Patricia verheiratet. Die letzte große Liebe des Schriftstellers, die in den Boulevardblättern für viel Wirbel sorgte, war bis Ende 2022 Isabel Preysler, die Ex-Frau des spanischen Sängers Julio Iglesias und Mutter von Popstar Enrique Iglesias. Für Kritik bei Linksintellektuellen in Südamerika sorgte Vargas Llosa mit seinen häufig konservativen Ansichten. 1990 trat er bei der Präsidentschaftswahl in Peru an, unterlag aber seinem Rivalen Alberto Fujimori.

Kulturhauptstadtjahr: Skulpturenweg "Purple Path"

Der Kunst- und Skulpturenweg "Purple Path" ist eines der Hauptprojekte des europäischen Kulturhauptstadtjahres. Er verbindet 38 Kommunen, die rund um Chemnitz die Kulturhauptstadtregion bilden und mit allerhand künstlerischen Projekten 2025 aufwarten. In jeder der 38 Kommunen steht eine Skulptur eines renommierten nationalen oder internationalen Künstlers. Motto: "Alles kommt vom Berg her" - die Bedeutung des Erzgebirges für Chemnitz und die Kulturhauptstadtregion.

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