Kultur
Kritik am Wiederaufbau der Garnisonkirche
Philipp Oswalt konstatiert in seinem Buch "Bauen am nationalen Haus. Architektur als Identitätspolitik" eine fragwürdige Identitätsbildung durch historische Rekonstruktionen wie die der Garnisonkirche in Potsdam.
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 07.12.2024
Jetzt erscheint das Buch "Bauen am nationalen Haus. Architektur als Identitätspolitik" des Architekten Philipp Oswalt. Oswalt wurde bekannt, als er unter den Spendern für die Fassade des Berliner Schlosses zahlreiche Rechtsextremisten outete und die Kontroverse um das Schloss befeuerte. Nun untersucht er, wie sehr rückwärtsgewandte Preußenverehrer die deutsche Erinnerungskultur dominieren. Erinnerungskultur, das waren nach dem Zweiten Weltkrieg Bauten wie die Berliner Gedächtniskirche - die zerbombte Ruine des wilhelminischen Kirchenbaus als Mahnmal gegen den Krieg, daneben ein neues Gotteshaus. Oder die wiederaufgebaute Frankfurter Paulskirche – schlichter Wiederaufbau eines Demokratieortes.
Oswalt beobachtet seit einigen Jahren, wie sich eine andere Erinnerungskultur durchsetzt. Preußens Gloria wird verherrlicht, es wird nicht mehr der Schattenseiten deutscher Geschichte gedacht. Oswalt konstatiert eine fragwürdig Identitätsbildung durch historische Rekonstruktion wie die des Berliner Stadtschlosses oder der Potsdamer Garnisonkirche.