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NANO Doku: Die Abschaffung der Zeit
Was ist, wenn die Stunde Zeitumstellung überhaupt keine Rolle spielt? Ist Zeit vielleicht nur eine Illusion unseres Gehirns? Die Physik jedenfalls kennt keine absolute Zeit. Ingolf Baur macht sich auf die Suche nach dem Wesen unseres Zeitempfindens.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2021
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 27.03.2026
Nichts ist für uns klarer, selbstverständlicher und erfahrbarer, als dass die Zeit gleichmäßig verrinnt.
Von der Vergangenheit in die Zukunft
Wer versucht, vor dem Spiegel zu verfolgen wie der Blick von einem Auge zum anderen wandert, merkt, dass unser Gehirn unser Zeitempfinden sehr phantasievoll manipuliert. Wir sehen keine Augenbewegung, diese Zeitspanne wird einfach ausgelöscht.
Warum manipuliert unser Gehirn unser Zeitempfinden?
Da die wichtigste Aufgabe unseres Gehirns darin besteht, ein konsistentes Bild der Welt zu liefern, muss es permanent Sinneswahrnehmungen zeitlich verschieben: Unsere Augen sehen etwa wie unser Fuß berührt wird, diese Wahrnehmung muss jedoch warten, bis das langsamere Berührungssignal im Gehirn gelandet ist.
Tägliche Zeitreisen sind möglich
Die Folge: Wir leben tatsächlich etwa 1/10 Sekunde in der Vergangenheit. Und große Menschen de facto noch mehr. Länger dürfte die Zeitlücke nicht sein, sonst hätte uns der Tiger gefressen, bevor wir merken, dass er da ist.
Auf den Spuren der Relativitätstheorie
In Experimenten lässt sich das Gehirn sogar so weit bringen, dass es Ursache und Wirkung umdreht: Wir erleben, dass etwas bereits passiert bevor wir es auslösen.
Der amerikanische Hirnforscher David Eagleman kann sich vorstellen, dass die Forschung das Zeitempfinden irgendwann als reine Konstruktion unseres Gehirns entlarven wird. Was dann? Die Stunde Zeitumstellung spielt dann jedenfalls keine Rolle mehr.