Wissen
NANO vom 21. November 2023: 60-Milliarden-Loch im Klimafonds
2023 wird wohl das wärmste Jahr seit Jahrtausenden. Drei Grad plus bis Ende des Jahrhunderts lassen sich nur noch mit drastischen Maßnahmen verhindern. Doch Deutschland fehlt das Geld. Was heißt das für die Klimawende?
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2023
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 21.11.2028
Themen
aktuell: Klimafond-Finanzlücke
Das Karlsruher Urteil hat die Bundesregierung kalt erwischt. Der Klimafonds KTF hat jetzt 60 Milliarden Euro weniger zur Verfügung. Der Klimafonds verfügt über eigene Einnahmen aus dem Emissionshandel und der CO2-Bepreisung, die weiter fließen werden. Allerdings hätte der Fonds bis 2027 knapp 30 Prozent weniger Mittel zur Verfügung, wenn die 60 Milliarden Euro komplett im KTF weggestrichen werden sollten. Das hieße weniger Fördermittel für Klimaschutz, Wirtschaftsumbau und Subventionen.
Mit Gespräch: Marcus Wortmann Bertelsmann Stiftung
Science Date Julia Steinberger
Julia Steinberger ist Professorin für ökologische Ökonomie und Klimaaktivistin. Sie lehrt an der Fakultät für Geo- und Umweltwissenschaften der Universität Lausanne, ist Autorin des 6. Sachstandsberichts des IPCC und erforscht, welche Entwicklungsmöglichkeiten Gesellschaften bei vermindertem CO2 Ausstoß haben. In Ihrer Freizeit klebt sie sich gerne mal am Asphalt von Autobahnauffahrten fest. Das schreit neben vielen persönlichen Fragen nach einer Diskussion über Inhalte: Kann eine Klimaaktivistin, die zivilen Ungehorsam leistet und sich dafür vor Gericht verantworten muss, gleichzeitig unabhängige Wissenschaftlerin und Lehrerin sein?
Möglicher Vulkanausbruch Island
Wie in einem Hexenkessel brodelt es an vielen Stellen auf Island – im Untergrund der Insel mitten im Atlantik bahnen sich gewaltige Kräfte ihren Weg an die Oberfläche. Was meist ein spektakuläres Naturschauspiel bleibt, versetzt Island jetzt in Aufregung – auf der Halbinsel Raekjanes wurde die Hafenstadt Grindavik evakuiert wegen eines möglichen Vulkanausbruchs.
Glasfasern für Erdbeben-Früherkennung
Als zwei große Erdbeben die Südtürkei und Syrien verwüsteten, wies unmittelbar danach ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Dr. Itzhak Lior vom Institut für Geowissenschaften der Hebräischen Universität Jerusalem darauf hin, dass Glasfasern auf dem Meeresboden eine Frühwarnung hätten liefern können. Jetzt werden die Glasfaserkabel als Frühwarnsystem getestet.