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NANO vom 8. November 2024: Guter Biber, böser Biber

In Europa leben heute wieder mehr als anderthalb Millionen Tiere. Wenn man die Nager unkontrolliert bauen und stauen lässt, verwandeln sie ganze Landstriche in einzigartige Sumpfgebiete. Und helfen so beim Arten- und Klimaschutz mit.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2024
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 08.11.2029

Themen der Sendung

Wunderwaffe Biber

Im Kampf gegen Klimawandel und Artenschwund erweisen sich Biber geradezu als Wunderwaffe: Sie sorgen für mehr Biodiversität, Hochwasser- und Grundwasserschutz, entfernen Nitrat aus Bächen und Flüssen und sorgen für das Einlagern großer Mengen von CO2.

Der Biber in Europa

Die Wiederansiedelung des Bibers gilt unter Artenschützern als Erfolgsgeschichte. Anfang des 19. Jahrhunderts galt er in Europa als ausgestorben. Mitte der 1950er Jahre gab es die ersten Wiederansiedelungen. Ende der 1970er Jahre wurde er unter strengen Schutz gestellt. Und spätestens seit dem Jahr 2000 nimmt die Zahl der Nager stark zu. Heute leben in Europa wieder mehr als eineinhalb Millionen Tiere - Tendenz weiter steigend.

Problem Biber: Beispiel Bayern

An einen Ort entpuppt sich der Biber als kleine Wunderwaffe, am anderen ist er ein Problem. Meist da, wo er dem Menschen zu nahe kommt. Durch seine Bautätigkeit vernässen Felder, Kanalisationssysteme verstopfen, Straßen sind untergraben. In Bayern gibt es pro Jahr etwa tausend gemeldete Schadensfälle. Bayern ist das Bundesland mit der höchsten Biber-Dichte, schätzungsweise 25.000 Exemplare leben dort. Wenn es zu ernsten wirtschaftlichen Schäden kommt, darf der Biber in Bayern geschossen werden. Einigen Landwirten geht das nicht weit genug. Sie fordern, den Schutzstatus ganz abzuschaffen.

Innovatives Biber-Management in der Schweiz

In der Schweiz will man verhindern, dass der Biber zum großen Problem wird. Aktuell leben dort 5.000 Tiere - Tendenz steigend. Nationale Bibermanager und kantonale Wildhüter sind dafür zuständig, die Population zu kontrollieren. Das Schweizer Bibermanagement gilt in Europa als besonders innovativ. Zentrales Tool ist das so genannte Auenmodell. Damit will man die Ansiedelung der Biber steuern. Dort wo die Nager keine Schäden verursachen, lässt man sie bauen und stauen. Dort wo Konflikte vorprogrammiert sind, geht man präventiv gegen sie vor. So will man das Gute der Biber nutzen und gleichzeitig ihr Schadenspotential minimieren.

Exportschlager Biber

Der bayerische Bibermanager Gerhard Schwab hat sich zur Aufgabe gemacht Biber vor dem Abschuss zu retten. Er fängt sie ein und setzt sie anderswo wieder aus. Beispielsweise in Griechenland, wo sie die Gewässerökologie verbessern sollen.

Moderation: Ingolf Baur

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