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Biotop Mensch
Der Mensch ist ein lebendiges Ökosystem. In und auf seinem Körper leben mehr fremde Organismen als dieser Zellen hat: Bakterien, Pilze, Amöben, Viren und Milben bilden das Mikrobiom.
- Produktionsland und -jahr:
-
Deutschland 2025
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 20.03.2030
Im Darm, auf der Haut, in der Mundhöhle oder im Atemtrakt – überall tummeln sich Billionen von Mikroben. Sie sind keineswegs passiv, sondern helfen bei der Verdauung, schützen vor Krankheitserregern, beeinflussen das Immunsystem und haben Einfluss auf die Psyche.
Mikrobiom spielt eine zentrale Rolle
Viele der Mikroorganismen, die den Menschen besiedeln, leben in Symbiose. Gerät dieses empfindliche Gleichgewicht aus der Balance, beispielsweise durch Stress, Umweltveränderungen, ungesunde Ernährung, die Einnahme von Antibiotika, kann das gesundheitliche Probleme verursachen. Die neuere Forschung liefert immer mehr Hinweise darauf, dass das Mikrobiom eine zentrale Rolle bei vielen Erkrankungen wie Depression, Diabetes und Allergien spielt. Der Mensch ist also kein isoliertes Individuum, sondern ein Superorganismus, in dem viele aufs engste zusammenarbeiten.
Wie funktioniert das Mikrobiom genau?
Deshalb ist es wichtig, dieses effiziente und gleichzeitig fragile Kollektiv zu verstehen, um es schützen zu können. Wie funktioniert das Mikrobiom genau? Wie schützt es vor Krankheiten? Was können wir selbst zum Schutz unseres Mikrobioms beitragen? Über diese und andere Fragen diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen und wirft einen Blick auf den aktuellen Stand der Forschung.
Gäste
Lisa Osbelt-Block ist Biologin und forscht am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig insbesondere zur Mikrobiellen Immunregulation: zu Mikrobiom, Infektionserkrankungen, Entwicklung mikrobiom-basierter Therapeutika und Darmgesundheit.
Thomas C. G. Bosch ist Professor für Allgemeine Zoologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Der Entwicklungsbiologe ist einer der weltweit führenden Forscher auf dem Gebiet der sogenannten Holobionten-Theorie, die untersucht, wie sich Organismen gemeinsam mit ihren besiedelnden Kleinstlebewesen im Laufe der Evolution zu einer multiorganismischen Einheit entwickelt haben.
Andreas Weber ist Biologe, Philosoph und Publizist. Er forscht zu der großen Frage, was Leben ist. Was wäre, wenn nicht nur Menschen eine Innenwelt hätten, sondern alles, was lebt? In seinen literarischen Sachbüchern setzt sich Weber für eine Überwindung der mechanistischen Interpretation von Lebensphänomenen ein.