Wissen
scobel: Brain-Hacks - Wer schützt unsere Gedanken?
Über Gehirn-Computer-Schnittstellen können Computer Signale aus dem menschlichen Gehirn auslesen. Daher muss das Recht des Menschen an seinen eigenen Gedanken gesetzlich geschützt werden.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2024
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 11.07.2029
Die Einsatzmöglichkeiten dieser Kopplung sind vielfältig. So könnten in Zukunft Gehirnsignale direkt in Sprache umgewandelt werden. Manche Schlaganfallpatienten könnten so wieder mit ihrer Umgebung kommunizieren.
Die rasanten Entwicklungen in den Neurowissenschaften und der KI werfen heikle ethische Fragen auf. So utopisch das vor vielleicht zehn Jahren noch klang, so realistisch ist es inzwischen, dass Computer mit dem menschlichen Gehirn gezielt interagieren. Es handelt sich zunächst um Methoden, die neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer entgegenwirken sollen. Dabei kommen Methoden zum Einsatz, die eine Verschaltung von Gehirn und Maschine herstellen und Informationen austauschen.
Ein wenig anders verhält es sich mit KI-Systemen
Hier liest eine Software Informationen ein, die dem menschlichen Gehirn entstammen. Sprich: Ein Text oder ein Bild, das ein menschliches Gehirn erschaffen hat, wird ausgewertet und zu Ähnlichem verarbeitet.
Beide Methoden werfen ethische Fragen auf: Unsere Gedanken gehören uns. Doch wie formulieren und implementieren wir ein Copyright auf unsere Gedanken? Forscher fordern schon eine Anpassung der Menschenrechte. Über diese und viele andere Aspekte diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen.
Gäste
Orsolya Friedrich, Philosophin und Medizinerin und Professorin für Medizinethik an der FernUniversität Hagen. Sie forscht u.a. zu Fragen der Medizin- und Neuroethik und leitet eine interdisziplinäre Forschungsgruppe, die neue Arten der Interaktion zwischen Menschen und Technik untersucht.
John Dylan-Haynes ist Psychologe, Neurowissenschaftler und Direktor des Berlin Center for Advanced Neuroimaging und Professor am Bernstein Center for Computational Neuroscience der Charité.
Marcello Ienca ist Professor für Ethik der KI und Neurowissenschaften an der TU München. Er erforscht die ethischen, rechtlichen und sozio-politischen Implikationen und arbeitet u.a. (mit internationalen Experten) zu sogenannten Neuro-Rechten.