Wissen
scobel - Das Alzheimer-Rätsel
Alle drei Sekunden erkrankt ein Mensch irgendwo auf der Welt an Demenz. Noch immer gibt die Krankheit Forschern zahlreiche Rätsel auf, aber neue Erkenntnisse machen Hoffnung.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2022
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 22.09.2027
Trotzdem die Wissenschaft inzwischen vieles über Alzheimer, Parkinson und andere neurodegenerative Erkrankungen weiß, gibt es noch keine wirksamen Therapien und damit keine Heilung. Nun gibt es positive Entwicklungen, besonders in Bezug auf Ursachen und Prävention.
Die Zeit drängt
Nach aktuellen Angaben der Weltgesundheitsorganisation wird die Zahl der an Demenz erkrankten Menschen dramatisch ansteigen und sich weltweit alle 20 Jahre verdoppeln – von derzeit 55 auf bis zu 139 Millionen im Jahr 2050.
Zweithäufigste Todesursache
In Deutschland ist eine demenzielle Erkrankung wie zum Beispiel Alzheimer bereits die zweithäufigste Todesursache. Umso wichtiger ist es, mehr über die tatsächlichen Ursachen zu erfahren. Nur so können wirkungsvolle Therapieformen entwickelt werden. Bluttests sollen jetzt die Krankheit frühzeitig erkennen.
Neuer Forschungsansatz
Besonders interessant ist aber ein ganz neuer Forschungsansatz: Während man lange glaubte, dass bestimmte Eiweißablagerungen im Gehirn die alleinige Ursache von Alzheimer sind, ist man davon heute nicht mehr überzeugt. Ins Zentrum wissenschaftlicher Forschung rücken nun das Immunsystem und die Blut-Hirn-Schranke, jene Barriere, die unser Gehirn vor Schädigungen schützt.
Was das alles für den Kampf gegen diese Erkrankungen bedeutet und wie man Menschen zukünftig helfen oder vielleicht sogar vor Demenz schützen kann, darüber diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen.
Gäste
Michael Heneka ist Neurologe. Seit 25 Jahren forscht er zu neurodegenerativen Erkrankungen und Immunsystem - Schwerpunkt: Demenz, insbesondere Alzheimer und Parkinson. Fünf Jahre lang war er Direktor der Abteilung für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie am DZNE und Professor für Klinische Neurologie an der Universität Bonn und verfügt damit auch über langjährige klinische Erfahrung. Seit Januar ist er Direktor Zentrums für System -Biomedizin an der Universität Luxemburg.
Claus Pietrzik ist Professor für Biochemie und Leiter der Arbeitsgruppe "Molekulare Neurodegeneration“ an der Universitätsmedizin Mainz. Sein Forschungsschwerpunkt sind die molekularen und biochemischen Grundlagen der Neurodegeneration, insbesondere in Bezug auf Alzheimer.
Stephan Schilling ist Biochemiker mit Schwerpunkt Wirkstoffforschung. Er leitet die Außenstelle Molekulare Wirkstoffbiochemie und Therapieentwicklung am Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie in Halle. Er befasst sich schwerpunktmäßig mit der präklinischen Entwicklung von Wirkstoffen mit besonderem Fokus auf neurodegenerative und entzündliche Erkrankungen. Seit 2021 hat er zudem eine Professur für Angewandte Biowissenschaften und Prozesstechnik an der Hochschule Anhalt.