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scobel - Die dunkle Seite der Empathie
Empathie gilt als erstrebenswerte Eigenschaft für den Beruf und das Private. Zu viel Empathie kann aber zu Depressionen führen. Es kommt darauf an, das richtige Maß für sich zu erkennen.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2023
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 05.10.2028
Doch genau das ist das Problem: Wie viel Empathie braucht eine Gesellschaft? Ab wann wird Empathie zum Problem? Gert Scobel spricht mit der Neurowissenschaftlerin und Psychologin Tania Singer und dem Soziologen und Politikwissenschaftler Hartmut Rosa.
In andere hineinversetzen
"Empatheia" ist griechisch und bedeutet so viel wie "Einfühlung". Es ist ein Unterschied, ob ich wahrnehme, wie ein anderer fühlt, oder ob ich überlege, was ein anderer denkt. Beides kann Menschen dazu bringen, anderen zu helfen. Doch mit Empathie gelingt dies spontaner und umfänglicher.
Menschen ohne Empathie neigen dagegen eher dazu, egoistisch zu sein und ihr eigenes Wohl ins Zentrum zu stellen. In Gesprächen hören sie häufig nur oberflächlich zu. Wer sich nicht in andere hineinversetzen kann, hat es schwer, emotionale Nähe herzustellen und stabile Beziehungen aufzubauen. Mangelnde Empathie geht oft mit antisozialem Verhalten einher wie Mobbing, Gesetzesverstößen, Gewalt, Vorurteilen oder Rassismus.
Zu viel Empathie kann schaden.
Neurowissenschaftlerinnen und Neurowissenschaftler sowie Philosophinnen und Philosophen untersuchen unterschiedliche Formen von Empathie und was Empathie im Gehirn auslöst. Zahlreiche Studien haben bestätigt: Der kognitive Perspektivwechsel, das sich in andere Hineinversetzen, ist eine Leistung des sogenannten Ruhezustandsnetzwerks. Eine Studie kam zu dem Schluss, dass besonders einfühlende Menschen stärker an Depressionen und Gefühlen wie Hoffnungslosigkeit leiden.
Gert Scobel und seine Gäste gehen außerdem den Fragen nach, welche Arten von Empathie es gibt, welche Schattenseiten sie hat und wie man diesen begegnen kann.
Gäste
Tania Singer erforscht das menschliche Sozialverhalten und soziale Emotionen wie Empathie, Mitgefühl, aber auch Neid und Rache. Sie ist Neurowissenschaftlerin und Psychologin. Seit 2019 leitet sie die Forschungsgruppe Soziale Neurowissenschaften der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin.
Hartmut Rosa befasst sich u.a. mit Zeitdiagnose, normativer und empirischer Gesellschaftskritik, Subjekt- und Identitätstheorien. Er ist Soziologe und Politikwissenschaftler. Rosa lehrt an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er ist Direktor des Max-Weber-Kollegs der Universität Erfurt.