Wissen
scobel - Flucht vor dem Klima
Die Veränderungen des Klimas werden jedes Jahr - auch für uns Menschen in Mitteleuropa - mehr und mehr erfahrbar. Zukünftig werden wir nicht mehr überall leben und arbeiten können.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2024
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 22.08.2029
Der Alpenraum erfährt gravierende Veränderungen durch den Klimawandel: die Gletscher der Alpen schmelzen rapide. Damit ist die Versorgung mit Trinkwasser gefährdet - in ganz Europa. Weitere Folgen: Dürren, Überschwemmungen und Migrationsbewegungen.
Bewirtschaftung großer Flächen
Der Obst- und Gemüseanbau in den traditionellen Anbauflächen in Südeuropa sichert die Nahrungsmittelversorgung des Kontinents – noch. Doch anhaltende Dürren und ein Absinken der Grundwasserspiegel könnte die intensive Bewirtschaftung großer Flächen bald unmöglich machen. An den Alpen rutschen Hänge ab oder werden so instabil, dass Täler unbewohnbar werden. Schon jetzt werden erste Dörfer evakuiert.
Und so paradox es klingt: auch ein Zuviel an Wasser nach Extremregenereignissen wird mehr katastrophale Überschwemmungen zur Folge haben, die sich nicht präzise voraussagen lassen. So wird das Leben an großen und kleinen Flüssen immer schwieriger und gefährlicher. Das hat uns die Ahrtal-Katastrophe vor Augen geführt.
Millionen Klimaflüchtlinge
Aufgrund von klimabedingten Ereignissen, die zu Hunger und Obdachlosigkeit führen, verlassen weltweit immer mehr Menschen ihre Heimat. Bis 2050 könnten es bis zu 140 Millionen Klimaflüchtlinge werden, denn durch den fortschreitenden Klimawandel werden weitere Lebensräume zerstört. Auch innerhalb Europas – so die Prognose – werden Menschen dauerhaft umgesiedelt werden müssen. Das schürt Ängste und verschärft Verteilungskämpfe. Wir werden uns schneller als geglaubt an die Klimaveränderungen und ihre Folgen anpassen müssen und vor allem – neue Strategien und nachhaltigere Lösungen finden.
Wo also werden wir in Zukunft leben und arbeiten? Welche Lösungen haben Wissenschaft und Politik für dieses Szenario? Wo könnten neue Rückzugsgebiete entstehen? Sind wir ausreichend vorbereitet auf unser zukünftiges Leben mit dem beschleunigten Klimawandel?Darüber diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen:
Gäste
Alena Buyx forscht als Professorin an der TU München. Sie lehrt dort im Fachbereich "Ethik der Medizin und Gesundheitstechnologien". Sie ist außerdem Vorsitzende des Deutschen Ethikrats.
Jens Beckert forscht als Soziologe zu Klimaveränderungen und deren Folgen für die Gesellschaft. Er ist Direktor am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung und lehrt an der Universität zu Köln.
Anders Levermann arbeitet seit mehr als 20 Jahren am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung, wo er die Abteilung Komplexitätsforschung leitet. Der Physiker ist Herausgeber der Fachzeitschrift "Earth System Dynamics".