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scobel – Gespaltene Gesellschaft
Gesellschaftliche Spaltungen nehmen zu – zwischen Alt und Jung, Stadt und Land, Analog und Digital. Die Gräben werden immer größer. Wie kann man Spaltung entgegenwirken?
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- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 05.11.2025
Spaltung ist ein Wort, welches unglaublich häufig in unserer Sprache verwendet wird. Holz kann genauso gespalten werden wie zum Beispiel ein Atomkern. Es gibt die Spaltung als Fachterminus in der Psychologie und als Begriff für gesellschaftliche Trennungen. Durch alle Bereiche unserer Gesellschaft ziehen sich viele trennende Gräben, die eher größer als kleiner werden. Egal, ob es sich um wirtschaftliche, politische, ideologische oder digitale Spaltungen handelt - die Lücken zu schließen, scheint schwer bis unmöglich zu sein.
Politik kann Polarisierung bewusst anfeuern
Nicht nur in den USA kann man eine zutiefst gespaltene Gesellschaft beobachten. Diesen Befund kann man inzwischen etlichen Staaten dieser Welt ausstellen. Dabei benötigen Gesellschaften für die Werte-Orientierung ihrer Mitglieder einen gewissen Grad an Polarisierung – widersprechende Ideologien, die es uns einfacher machen, uns einzusortieren.
Politik könnte einer extremen Polarisierung entgegenwirken, mit einer ausgewogenen Sozialgesetzgebung und einer Bildungspolitik, die allen gleiche Chancen bietet, und durch die Förderung einer offenen, diskursfreudigen Öffentlichkeit. Wo kommen eigentlich diese vielfältigen Spaltungen unserer globalen Gesellschaft her, und wie kann man ihnen effektiv entgegenwirken? Diese und andere Fragen diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen.
Gäste
Friedericke Hardering lehrt als Professorin an der FH Münster im Fachbereich Sozialwesen. Sie ist Expertin für den sozialen Wandel in der digitalisierten Gesellschaft. Ihr Thema in einem DFG Forschungsprojekt: Digitale Entfremdung und Aneignung von Arbeit.
Jonas Rees ist Doktor der Psychologie. Er forscht an der Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung. Seine Forschungsschwerpunkte sind Gruppenprozesse, insbesondere Vorurteile, emotionale Aspekte von Konflikt und Gewalt zwischen Gruppen, sowie Umweltverhalten. Außerdem arbeitet er für das gerade gegründete Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ).
Hedwig Richter ist Historikerin und lehrt als Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München. Ihr Forschungsfeld ist die Geschichte Europas und Nordamerikas im 19. und 20. Jahrhundert. 2020 erhielt sie den Anna-Krüger-Preis des Wissenschaftskollegs zu Berlin.
Jürgen Werner ist Professor an der Universität Witten/Herdecke und lehrt Philosophie und Rhetorik. In seinem Frankfurter Institut "tertium datur" arbeitet er als Manager- und Strategieberater.