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scobel – Inklusion als Menschenrecht

Von fast zehn Millionen Menschen mit Behinderung in Deutschland sind fünf Prozent von Geburt an behindert. Meist entstehen Behinderungen durch Krankheiten. Behindert kann also jeder werden.

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Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 06.02.2025

Viele sind auf Beeinträchtigungen kaum vorbereitet. Menschen mit Behinderung sind zwar in der Öffentlichkeit präsent, haben aber vorwiegend Kontakt zu Angehörigen und Freunden. Was wissen nichtbehinderte über behinderte Menschen?

Anerkennung und Achtung von Differenzen

Die Begegnung und der Austausch zwischen Menschen mit und ohne Behinderung müsste eigentlich schon längst Realität sein. Denn 2009 ratifizierte Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention, in der die Inklusion als Menschenrecht deklariert wurde. Inklusion bedeutet Zugehörigkeit, Selbstbestimmung und Teilhabe am öffentlichen Leben. Behinderte Menschen sollen Chancen für persönliche Entwicklungen und barrierefreie Zugänge im Alltag erhalten.

Inklusion ist aber mehr als nur ein Recht: Sie erfordert die Bereitschaft zur Kommunikation und die Schaffung von Strukturen und sozialen Beziehungen. Es ist ein Prozess, an dem alle beteiligt sind. Es geht vor allem um die Anerkennung und Achtung von Differenzen. Denn nicht Gesetze und Institutionen regeln die Inklusion, sondern die Meinungen, Einstellungen und Verhaltensweisen der Mitglieder in einer Gesellschaft.

Anspruch versus Wirklichkeit

Wenn jeder behindert werden kann, warum gibt es dann noch so viele Diskrepanzen zwischen Recht und Praxis? Über sieben Millionen der fast zehn Millionen behinderten Menschen in Deutschland sind Bürger mit schweren Beeinträchtigungen. Dies entspricht einem Bevölkerungsanteil von neun Prozent.

Diversität ist eine Chance; Inklusion ist, sie zu nutzen. Stephan Böhm, Direktor des Center for Disability and Integration, St. Gallen

Wer von ihnen ist erwerbstätig? In welchen Unternehmen und Institutionen werden sie beschäftigt? Was leisten Behindertenwerkstätten als soziale und wirtschaftliche Unternehmen? Stehen sie für Inklusion oder Exklusion? In welchen persönlichen und gesellschaftlichen Bereichen entstehen zentrale Probleme der Inklusion und wie können mögliche Lösungswege aussehen? Diese und andere Fragen diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen.

Die Gäste

Sigrid Arnade
Quelle: privat

Sigrid Arnade ist seit dem 30. Lebensjahr auf den Rollstuhl angewiesen. Sie nahm für den Deutschen Behindertenrat an den Verhandlungen zur UN-Behindertenrechtskonvention in New York teil. In den letzten 10 Jahren war sie als Geschäftsführerin der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V. (ISL) u.a. an der Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes und an der Erarbeitung des Bundesteilhabegesetzes beteiligt.

Stephan Böhm
Quelle: Universität St. Gallen

Stephan Böhm ist Assoziierter Professor und Direktor des Center for Disability and Integration an der Universität St. Gallen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich des Diversitäts- und Change-Managements, der beruflichen Inklusion von Menschen mit Behinderung, der gesundheitsfokussierten Führung sowie der Digitalisierung und neuen Formen von Führung und Zusammenarbeit.

Gudrun Wansing
Quelle: Martin Ibold

Gudrun Wansing ist Professorin für Rehabilitationssoziologie am Institut für Rehabilitationswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie ist u. a. an Studien zur Umsetzung des Rehabilitations- und Teilhaberechts beteiligt, wirkte an den Teilhabeberichten der Bundesregierung mit und ist u.a. Gründungsmitglied des „Interdisziplinären Zentrums für Inklusionsforschung Berlin“.

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