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scobel – Moderne Arbeitswelten
Ohne Corona hätte es die schnellen Veränderungen in der Arbeitswelt nicht gegeben: Arbeiten im Homeoffice in flexiblen Teams. Ist der Wandel exemplarisch für das Berufsleben der Zukunft?
- Produktionsland und -jahr:
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 28.04.2027
Mit dem Umbruch tauchen alte Sehnsüchte und Ängste auf: Arbeiten wo man möchte, wann man möchte und mit wem man möchte. Wird die Arbeit im Homeoffice aber auch angemessen bezahlt? Werden wir künftig selbstbestimmt arbeiten können?
Welchen Wert hat die Arbeit?
In Fortbildungsseminaren und Ratgebern werden die Vorteile des mobilen Arbeitens, die Einsparung von Büroräumen und flexible Arbeitszeiten immer wieder aufs Neue betont. Seit ein paar Jahren lautet die weitverbreitete Erfolgsformel im digitalen Transformationsprozess: "New Work".
Schöne, neue Arbeitswelt
Längst haben auch Unternehmensberater den Begriff auf ihre Fahnen geschrieben und preisen gegen teure Honorare eine schöne, neue Arbeitswelt. Aber wie lohnend und zeitsparend ist das "Neue Arbeiten"? Wer profitiert mehr durch die Umstellung auf neue Arbeitsformen – Arbeitgeber oder Arbeitnehmer?
Sowohl die Erfahrungen aus der Praxis als auch verschiedene Forschungsstudien zeigen, dass diese Fragen nicht einfach und kausal zu beantworten sind. Häufig spielen persönliche Vorlieben und eingeübte Berufspraktiken eine entscheidende Rolle.
Kontakt zu den Kollegen
Während die einen lieber allein arbeiten und sich bei Bedarf mit Kollegen vernetzen, mögen die anderen lieber die Anwesenheit im Büro und den direkten Kontakt zu den Kollegen. Auch im Hinblick auf die Führung haben Mitarbeiter durchaus unterschiedliche Erwartungen: Manche wollen konkrete Arbeitsaufträge und Feedbacks von Vorgesetzten, während andere das autonome und selbst organisierte Arbeiten bevorzugen. Weder flache Hierarchien noch autoritäre Strukturen führen also automatisch zu positiven Entwicklungen und guten Ergebnissen.
Nicht alle Berufe für Homeoffice geeignet
Hinzu kommt, dass "New Work" vorwiegend in den Sphären der digitalen Informationsverarbeitung zu finden ist. Ganz viele andere Berufsfelder wie Bau-, Handwerks- und Landwirtschaftsbetriebe oder Pflege- und Versorgungseinrichtungen sind für das Homeoffice nicht geeignet.
Welche Zukunftsaussichten haben diese Berufsfelder? Wie sind nachhaltige und soziale Ziele des "Neuen Arbeitens" überhaupt mit kapitalistischen Wirtschaftsprinzipien, beispielsweise mit Wachstum und Renditesteigerungen, zu vereinbaren? Diese und andere Fragen diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen.
Gäste
Melanie Arntz beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Digitalisierung und internationale Arbeitsteilung auf regionale Arbeitsmärkte, Löhne und Beschäftigungsverhältnisse auswirken. Sie arbeitet am Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim und lehrt als Professorin Volkswirtschaftslehre an der Universität Heidelberg.
Oliver Nachtwey befasst sich mit dem Wandel der Arbeit und deren Einflüsse auf die Gesellschaft. Er ist Professor für Sozialstrukturanalyse an der Universität Basel. In seinen Forschungsarbeiten beschäftigt er sich auch mit prekären Arbeitsverhältnissen und den Auswirkungen der Digitalisierung.
Marco Nink erforscht Meinungen und Einstellungen von Führungskräften und Arbeitnehmern. Er ist Senior Practice und Strategic Consultant beim Marktforschungsinstitut Gallup in Deutschland. Anhand von quantitativen Studien berät Unternehmen in Personal- und Managementfragen.