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scobel – Wege zur Selbstbemächtigung
Selbstbemächtigung oder Empowerment ist für die, die ausgegrenzt sind, ein guter Weg zu mehr Autonomie, Mitbestimmung und Handlungsoptionen. Wie aber geht das – sich mehr Macht holen?
- Produktionsland und -jahr:
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 25.08.2027
Immer mehr Minderheiten vertreten ihre Interessen eigenmächtig und gestalten ihr Leben selbständiger. Diese von der Mehrheit diskriminierten Menschen wollen nicht länger um Gleichberechtigung bitten. Sie stellen klare Forderungen - ein Ergebnis des Empowerments.
Das Leben selbst kontrollieren
Frauen, Homosexuelle, People of Colour, Menschen mit Einschränkungen und diverse andere Minderheiten wollen nicht länger geduldig sein, um das zu bekommen, was für die Mehrheit der Menschen längst selbstverständlich ist: Sie nehmen sich ihre Rechte selbst.
Ursprünglich stammt die Idee des Empowerments aus der US-Bürgerrechtsbewegung. Durch den Sozialwissenschaftler Julian Rappaport fand sie den Weg in die Praxis der sozialen Arbeit. Empowerment soll Menschen helfen, ihre Stärken zu spüren, und sie dazu ermutigen, ihr Leben selbst zu kontrollieren und zu gestalten, statt sich von außen helfen oder bestimmen zu lassen.
Welche Folgen hat Diskriminierung in der Kindheit – etwa durch rassistische Beleidigungen? Wie schwächt es das Selbstwertgefühl eines Kindes, wenn es durch sein "Anderssein" ausgegrenzt wird? Was macht Menschen mit Migrationsgeschichte zu "Anderen" und wie können Menschen, die sich ausgegrenzt fühlen, ihre Handlungsfähigkeit und ihre Autonomie eigenmächtig zurückholen? Wie kann Empowerment zu einem stärkeren Selbstwertgefühl führen?
Ist Empowerment sichtbarer geworden in Schule, Beruf und im öffentlichen Raum? Wie wird dieser politische Prozess von der Mehrheit wahrgenommen? Welchen Einfluss hat er auf unsere sozialen Strukturen, in denen festgelegte Hierarchien eine wichtige Rolle spielen? Welches Bild von Identitäten steckt dahinter? Wie können privilegierte Menschen den Prozess des Empowerments unterstützen? Gibt es Kritik an den Hauptforderungen des Empowerment–Konzepts und dessen Ziel, bei dem es auch um eine Umverteilung von Macht geht? Wie könnte Empowerment für alle den sozialen Wandel beschleunigen?
Mit seinen Gästen diskutiert Gert Scobel gelebtes Empowerment, die Kraft der Resilienz und warum dieser Ansatz zu einer vielfältigeren, gleichberechtigteren Gesamtgesellschaft führen kann.
Gäste
Gisela Hermes ist Diplom Pädagogin und Diplom Supervisorin. 1992 gründete sie das Bildungs- und Forschungsinstitut, bifos e.V., in dem zum Empowerment behinderter Menschen geforscht wird. Gisela Hermes ist Professorin für Inklusion und Behinderung und Mitglied im Expertenpanel einer aktuellen Studie zu „Empowerment/Peer Counseling“ im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.
Nkechi Madubuko ist Soziologin, Diversity-Trainerin und Journalistin. Sie veröffentlicht Bücher und zahlreiche Artikel zum Umgang mit Rassismus-Erfahrungen, zu Empowerment für Kinder und Jugendliche, sowie zu Diversitätssensibilität im Kontext Schule. Als Dozentin lehrt sie an den Universitäten Kassel und Koblenz.
Amma Yeboah ist Psychodynamische Supervisorin und Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. Ihre Schwerpunkte sind die geschlechtersensible, psychiatrisch psychotherapeutische Versorgung. Als Dozentin und Lehrbeauftragte an mehreren Universitäten fokussiert sie intersektionale Perspektiven in der Medizin und Psychotherapie.