Wissen
Was soll ich tun?
Als Aufklärer stand Immanuel Kant für die Idee des Weltbürgertums, weltumspannenden Frieden und eine universal geltende Ethik. Von all diesen ethischen Idealen sind wir weit entfernt.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2024
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 20.06.2029
"Was soll ich tun?", ist eine von Kants vier philosophischen Fragen, die er für wesentlich hielt. Seine Ethik zeigt universell geltende Regeln und Grundsätze auf, basierend auf der menschlichen Vernunft. Dazu gehört auch ein respektvoller Umgang mit der Natur.
Das globale Zusammenleben wird komplizierter
Heute, 300 Jahre später, befindet sich die Menschheit in einer Phase planetarer Umwälzungen. Die Klimakrise, kriegerische Konflikte und ein weltweit voranschreitender Nationalismus scheinen das, was in den Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg erreicht wurde, zu gefährden. Das globale Zusammenleben wird immer komplizierter und von Konflikten belastet.
Das, was wir als unsere gemeinsamen ethischen Wertmaßstäbe festgelegt hatten, wird nun mehr und mehr infrage gestellt. Moralische Tatsachen werden ebenso angezweifelt wie die universale Geltung von ethischen Grundsätzen oder Gesetzen.
Lässt sich Kants radikaler Universalismus heute noch halten?
Wie würde Kant auf die Kritik der identitären Bewegungen reagieren, die seinem Denken Rassismus vorwirft? Und wie sollen wir mit dem Zerbrechen internationaler Rechtsordnungen umgehen?
Darüber diskutiert Gert Scobel im Rahmen der "phil.COLOGNE" mit seinen Gästen.
Gäste
Samira Akbarian arbeitet am Lehrstuhl für "Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie“ an der Goethe Universität Frankfurt. Für ihre Dissertation "Ziviler Ungehorsam als Verfassungsinterpretation“ erhielt die Juristin 2023 mehrere renommierte Preise. Ihr Forschungsinteresse liegt im Bereich der Politischen Theorie, insbesondere der Demokratietheorie.
Markus Gabriel ist Professor für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit und Gegenwart an der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universität Bonn und Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie. Er ist Begründer des Neuen Realismus, einer philosophischen Strömung, die sich gegen die Postmoderne wendet und forscht zur Zukunftsfähigkeit eines ethischen Kapitalismus.
Claus Kreß ist Straf- und Völkerrechtler an der Universität zu Köln. Dort leitet er das Institute for International Peace and Security Law. Seit 2019 ist er Richter ad hoc am Internationalen Gerichtshof.