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Expedition Deutschland - Das Vermächtnis der Steine (2/2)
Die Entstehung der Alpen, wandernde Flüsse und tropische Meere formten Deutschlands Süden. Devey erklärt die geologischen Zusammenhänge und wie sie unser Leben heute noch beeinflussen.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2021
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 11.10.2025
- Ton
- UT
Vom Pfälzer Wald, entlang der Donau bis hin zu den majestätischen Gipfeln der Alpen – die Schönheit süddeutscher Landschaften zeugt immer von einer bewegten Erdgeschichte – und Colin Devey zeigt, wie unser aller Leben mit dem Vermächtnis der Steine verknüpft ist.
Im zweiten Teil setzt der Geologe Colin Devey seine Wanderung durch Deutschland fort. Er beginnt im größten zusammenhängenden Waldgebiet Deutschlands – dem Pfälzer Wald. Farbenprächtige Buntsandsteinfelsen mit unzähligen Burgen und Ruinen überragen die Baumkronen. Auch in den Gebäuden der Pfalz ist der Buntsandstein allgegenwärtig. Über Millionen Jahre aus Wüstensand gepresst, ist er heute das prägende Baumaterial der Region, und in manchen Weinen der Pfalz kann man ihn sogar schmecken. An den Pfälzer Wald grenzt der tektonisch aktive Oberrheingraben, der als die wärmste Region Deutschlands gilt. Auf seinem Weg gen Süden überfliegt Colin Devey die fruchtbare Rheinebene, die vom Schwarzwald und den Vogesen eingerahmt wird.
Östlich des Schwarzwaldes folgt er der noch jungen Donau, die sich schon bald einen Weg durch die steilen Kalkfelsen bei Beuron bahnt. Sie sind Ablagerungen eines urzeitlichen Meeres, einst bewohnt von den größten Meeresreptilien aller Zeiten. Flussabwärts im Nördlinger Ries zeigt sich, dass geologische Prozesse nicht immer Jahrmillionen brauchen, sondern auch in Sekundenschnelle vonstattengehen können. Am Donaudurchbruch beim Kloster Weltenburg deckt Colin Devey auf, dass diese Schlucht jedoch nicht das Werk der Donau ist.
Der Bayerische Wald ist ein wahrer Flickenteppich der Gesteine. Kaum eine andere Region Deutschlands ist geologisch so vielfältig. Sie wird von einer rätselhaften Gesteinsformation durchzogen, die sich über 150 Kilometer durch die Landschaft erstreckt. Um herauszufinden, was sich an der Linie des bayerischen Pfahls abgespielt hat, begibt sich Colin Devey tief in den herbstlichen Bayerischen Wald und seine geologische Geschichte hinein. Er erklärt, woraus verschiedene Gesteine bestehen und welche Erkenntnisse für die Entstehung der Landschaft darin stecken.
Im Alpenvorland folgt Colin Devey der Isar nach München. Der Fluss ist ein geologisches Förderband für Gesteinsschutt aus den Bergen. An den Kiesbänken des Flusses wird das besonders deutlich. Jeder einzelne Kiesel am Flaucher in München – einer Art Erholungsgebiet entlang der Isar – wurde über Jahrmillionen aus verschiedenen Teilen der Alpen hierher transportiert. Für Colin Devey sind sie ein Archiv des Gebirges, und wenn man tief genug darin bohrt, stößt man sogar auf heißes Thermalwasser, mit dem die Alpenmetropole bald ihre Häuser heizen will.
Auf seiner letzten Etappe unternimmt Devey eine winterliche Expedition, um die Berge und ihren Wandel zu erforschen. Für uns Menschen scheinen Berge für die Ewigkeit gemacht, aber auch sie werden instabil. Bestes Beispiel: die Zugspitze. Der höchste Berg Deutschlands war einst mehr als 3000 Meter hoch. Doch vor rund 40.000 Jahren brach binnen weniger Minuten ein 900 Meter hoher Felskeil aus der Nordflanke und stürzte ins Tal. Die Inseln des darunterliegenden Eibsees zeugen von diesem dramatischen Ereignis. Tief im Herzen der Zugspitze will Colin Devey herausfinden, ob der Berg noch einmal auseinanderzubrechen droht – denn der menschengemachte Klimawandel zeigt selbst dort seine Spuren. Der Permafrost, der den Berg zusammenhält, beginnt zu schmelzen und macht die Felsstruktur instabil. Es verdeutlicht einmal mehr, dass die Landschaften, in denen wir leben, auch heute ständig in Bewegung sind.