Wissen
Hoffnung Palliativmedizin – selbstbestimmt sterben
Mediziner kämpfen mit allen Mitteln gegen Krankheit und Tod – nicht selten auch auf Kosten des Patientenwohls. Das Lebensende ist ein Milliardengeschäft mit Hightech-Medizin, die bei Sterbenden manchmal mehr Leiden verursachen kann als Linderung.
- Produktionsland und -jahr:
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 18.02.2026
Wann ist überhaupt der richtige Zeitpunkt, um sich gegen eine lebensverlängernde und für eine palliative Behandlung zu entscheiden? Und was muss man über den Sterbeprozess wissen, um diese Entscheidung treffen zu können?
Was ist am Lebensende wichtig?
Wir begleiten Betroffene wie den 47-jährigen Frank Desens, der an Blasenkrebs erkrankt ist und bei dem keine Therapien mehr anschlägt und besuchen eine Palliativstation in Offenbach. Wir befragen einen der führenden Palliativmediziner Europas, Gian Domenico Borasio. Er hat den Ausdruck des "liebevollen Unterlassens" geprägt: "Nicht alles, was die Hochleistungsmedizin kann, muss auch gemacht werden," so Borasio.
Unsere Gesellschaft wird immer älter
Erst seit 2014 gehört die Palliativmedizin als fester Bestandteil zum Medizinstudium. Schmerzen, Übelkeit und Angst sollen minimiert und auf individuelle Wünsche soll eingegangen werden. Der Neurologe und Palliativmediziner Raymond Voltz war Ende der 1980er-Jahre einer der ersten in Deutschland, die sich für den Fachbereich interessierten. In seiner aktuellen "Last Year Of Life Study" untersucht er, was Menschen am Lebensende wichtig ist und wo sie sterben wollen, wenn sie die Wahl haben.
Erkrankungen wie Demenz und Krebs nehmen zu und so auch die Zahl schwerkranker, nicht heilbarer Patienten. Die Frage, wie Menschen ihr Lebensende unter diesen Voraussetzungen human gestalten können, ist dringlicher denn je.