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Exponentielles Wachstum verstehen: Das Prinzip Seerose
Von Corona bis Zinseszins: Exponentielles Wachstum bestimmt unser Leben. Es kann uns bereichern oder zerstören. Wir sollten es verstehen lernen – doch dazu ist unser Gehirn nur bedingt fähig.
- Produktionsland und -jahr:
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 16.12.2026
Eine exponentielle Kurvenentwicklung ist vielen Menschen wegen der Fallzahlentwicklung in der Coronapandemie ein Begriff. Dieses wahnsinnige Wachstum zu begreifen ist gar nicht so einfach. Wie können wir die große Beschleunigung besser verstehen und darauf reagieren?
Wenn sich das Wachstum einer Seerose auf einem Teich jeden Tag verdoppelt und nach zehn Tagen der ganze Teich bedeckt ist, wann ist er zur Hälfte zugewachsen? Die Antwort: gerade erst am Tag zuvor, am neunten Tag – und nicht etwa zur Hälfte der Zeit, wie viele intuitiv erwarten würden.
Höher, schneller, weiter
Das Streben nach Mehr ist der entscheidende Faktor für menschliches Handeln. Das hat weitreichende Folgen für alle Lebewesen und Pflanzen, die auf der Erde leben und wachsen. Viele exponentielle Verläufe haben uns Wohlstand und Gesundheit gebracht. Andere – wie das Schmelzen der Gletscher - könnten unsere Existenz ernsthaft bedrohen, sollte es uns nicht gelingen, sie zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen.
Eines der größten Probleme: Wir Menschen sind nicht dafür gemacht, exponentielle Verläufe kognitiv zu verstehen. Unser Gehirn kann das einfach nicht. Woran das liegt, erklärt der Kognitionspsychologe und Wissenschaftsjournalist Christian Stöcker. Welche Methoden wir haben, die große Beschleunigung zu verstehen und sie in die richtige Bahn zu lenken, dazu befragt er zum Beispiel den Physiker und Epidemiologen Dirk Brockmann von der Humboldt-Universität Berlin.
Film von Ekkehard Wetzel