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Überleben im Wasser
Wasser ist für die Menschheit wichtigstes Gesundheits- und Lebenselixir. Wasser bedeutet aber auch Lebensgefahr. Verliert das Wasserwesen Mensch eine seiner wichtigsten Kulturtechniken?
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- weltweit
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- bis 03.03.2027
Lange Wartelisten, geschlossene Bäder: Fachverbände schlagen Alarm, was die Schwimmfähigkeit von Kindern angeht. Fast zwei Drittel der Zehnjährigen sind Nichtschwimmer. Die Coronapandemie hat den Trend noch verstärkt. Das birgt gefährliche Folgen.
Schwimmen - ein Breitensport
"Schwimmkurse völlig ausgebucht", meldet die "Allgäuer Zeitung". Die DLRG schätzt, dass allein in Niedersachsen rund 75.000 Kinder auf einen Platz im Schwimmkurs warten. Bis zu drei Jahre kann es dauern, bis wieder Plätze frei werden. Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung kann nur mittelmäßig bis gar nicht schwimmen. Dabei sind Schwimmen und Training im Wasser immer noch ein Breitensport, ein umfassendes Heilmittel und vor allem eine Fähigkeit, die Leben retten kann.
Schwimmen müssen wir lernen
"Der Mensch hat eine ganz wesentliche Phase seiner Entwicklungsgeschichte im Wasser verbracht", sagt der Evolutionsbiologe Carsten Niemitz. In seiner ebenso revolutionären wie umstrittenen Theorie beschreibt er, dass der Mensch den aufrechten Gang in nährstoffreichen Ufergewässern gelernt haben könnte. Doch obwohl der Mensch als einziger Primat ein Unterhautfettgewebe besitzt, das ihn im Wasser ein wenig warmhalten kann, ist Schwimmen eine Technik, die wir erst erlernen müssen.
Positive gesundheitliche Effekte
Aber selbst die besten Schwimmer überleben im kalten Ozeanwasser nur ein paar Minuten. Meik Spiller vom Maritimen Kompetenzzentrum im niedersächsischen Elsfleth bringt Berufsschülern nautischer Berufe bei, Überlebensanzüge und Rettungsinseln zu benutzen - in einem Becken, das Sturm, hohe Wellen und Gewitter simulieren kann.
Dass Schwimmen und der Kontakt mit Wasser positive gesundheitliche Effekte haben, ist gut belegt. Übergewichtige Menschen etwa haben in Therapiebecken oft die einzige Möglichkeit für eine erfolgversprechende Rehabilitation. Eisschwimmen, wie es Hans-Jörg Ransmayer aus Österreich in einem Bergsee demonstriert, beugt einer britischen Studie zufolge sogar einer Alzheimer-Erkrankung vor. Die Kälte hat einen regenerativen Effekt auf das Gehirn.