Wissen
Das erstaunliche Leben der Ratten
Sie klettern, zwängen sich durch Spalten, durchbeißen Bleirohre und erobern ihr Umfeld immer wieder aufs Neue. Eine wissenschaftliche Entdeckungsreise in die Welt der Ratten.
- Produktionsland und -jahr:
- 2024
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 01.02.2029
Unterwegs in Rat City
Seit Jahrtausenden gehasst und gejagt, sind Wanderratten eines der am meisten verbreiteten Lebewesen auf unserem Planeten – unsichtbar, aber allgegenwärtig. Doch kaum bekannt ist, mit welch erstaunlichen Fähigkeiten sie zu Überlebenskünstlern der Evolution wurden.
Ratten springen bis zu eineinhalb Meter hoch
In der "Rat City" New York geht der städtische Nagetierforscher Bobby Corrigan auf eine Tour durch begehrte Rattenimmobilien. Die Ratten dort haben gelernt, in Abwasserkanälen und Wolkenkratzern zu leben. Auf den unterirdischen Autobahnen der U-Bahn-Linien haben Ratten in jedem Bezirk der Stadt ihre "Pfoten im Spiel" und tauchen auf Friedhöfen, in Baumgruben und mitunter in der einen oder anderen Toilette auf.
Ratten können bis zu 15 Meter tief fallen, ohne sich zu verletzen, und schwimmen problemlos durch kommunale Abwassersysteme und moderne Rohrleitungen. Mit ihren kräftigen Kiefern und scharfen Schneidezähnen bearbeiten sie härteste Materialien.
Ratten leben in Clans
Trotz ihrer hohen Anpassungsfähigkeit hat sich aber auch herausgestellt, dass der Abenteuerlust der Ratte Grenzen gesetzt sind. Kaylee Byers, Biologin für Wildtiergesundheit, ist an vorderster Front in Vancouvers städtischem Rattenreich tätig.
Sie hat eine beachtenswerte Entdeckung gemacht: Die Rattenpopulation von Vancouver ist kein Gebilde wie ein Staat, sondern über die gesamte Stadt verteilt in verschiedenen Clans organisiert. Die Mitglieder dieser Clans entfernen sich selten mehr als 100 Meter von ihrem Zuhause - ein Verhalten, das nicht zuletzt dazu beitragen kann, die Übertragung von Krankheiten zu verhindern.
Ratten und Miniautos
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen auch, dass Verhaltensforschung mit Ratten für den Menschen von großem Nutzen sein kann. Kelly Lambert, Neurowissenschaftlerin an der Universität Richmond, trainiert Ratten, Miniaturautos zu fahren. Sie und ihr Team haben entdeckt: Das Fahren dient den Ratten nicht nur zum Stressabbau, sondern verbessert auch die Fähigkeit ihres Gehirns, sich zu verändern und anzupassen. Diese Ergebnisse könnten zu einem besseren Verständnis zahlreicher neurogenerativer Störungen und Krankheiten wie ADHS und Alzheimer führen.