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Glücksfall Sonne – Leben aus Licht und Energie
Unsere Sonne bestimmt alle Prozesse des Lebens auf der Erde. Sie ist eine unerschöpfliche Energiequelle. Doch so lebensspendend Sonnenstrahlen sind, das Zentralgestirn kann gefährlich sein.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2024
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 28.02.2029
Auf der Sonnenoberfläche herrscht eine Temperatur von rund 6000 Grad Celsius. Es grenzt an ein Wunder, dass die Erde mit 150 Millionen Kilometern im perfekten Abstand um diesen Feuerball kreist, sodass Leben überhaupt erst möglich ist. Wir weder verbrennen noch erfrieren. Die Sonne ist der Stern, der unserem Planeten am nächsten ist. Ihre gewaltige Kraft ist das Ergebnis einer fortwährenden Kernfusion in ihrem Innern.
Sonnenstürme im Auge behalten
Auch sonst ist es eher ungemütlich in ihrer Nähe: Sonnenwinde schleudern elektrisch geladene Teilchen in den Weltraum. Manchmal kommt es zu regelrechten Sonnenstürmen. Dann lösen sich gewaltige Mengen elektrischer Teilchen ab und können nicht nur für Astronauten und Satelliten, sondern auch beispielsweise für Kraftwerke und Flughäfen auf der Erde bedrohlich sein. "Deshalb ist es wichtig, dass man die Sonne wirklich sehr gut und konstant die ganze Zeit im Blick hält. Vom Boden, aber auch vom Weltraum aus", warnt Sami Solanki, Direktor des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Göttingen.
Die Sonne in der Astrophysik
Die Raumsonde "Solar Orbiter" zum Beispiel untersucht die Sonne vom Weltraum aus. Dabei nähert sie sich stark an den heißen Stern an und beobachtet erstmals auch die Sonnenpole. GREGOR ist das derzeit größte terrestrische Sonnenteleskop Europas. Eine deutsche Forschungsgemeinschaft nutzt das Teleskop auf Teneriffa, vor allem, um Sonnenflecken und ihre Magnetfelder zu erforschen. "Alle Sterne funktionieren so ähnlich wie die Sonne, und Gesetze, die wir über andere Sterne aufstellen, müssen wir immer wieder an der Sonne testen. Deswegen spielt die Sonne in der Astrophysik eine sehr zentrale Rolle", so Rolf Schlichenmaier vom Leibniz-Institut für Sonnenphysik.
Sonne als Energielieferant
Mit am wichtigsten für uns auf der Erde ist die Sonne als Energielieferant. Ihre Strahlung sorgt für die richtige Temperatur, damit Wasser in flüssiger Form vorliegt - eine Grundvoraussetzung für Leben. Pflanzen nutzen Sonnenlicht zur Photosynthese und damit zur lebensnotwendigen Sauerstoffproduktion. Sonnenblumen richten ihr Wachstum sogar exakt nach dem Lauf der Sonne aus. Algen steuern ihre Schwimmrichtung nach der Beleuchtungsstärke. "Phototaxis" wird dieser Vorgang genannt, der an der Universität in Bielefeld erforscht wird. Die Zukunftsvision: Diese Form der Lichtsteuerung zu nutzen, um zwischen Zellen zu kommunizieren. So könnten beispielsweise Medikamente entstehen, deren Wirkstoffe mittels Lichts aktiviert oder deaktiviert werden.