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Ingenieure schrauben am Klima
Einige Wissenschaftler glauben, dass wir radikale, vielleicht gefährliche Technologien erforschen müssen, um in naher Zukunft die Temperatur der Erde per Geoengineering absenken zu können.
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- bis 19.03.2025
Die Einsparung von CO2 geht wohl nicht schnell genug, um die Kipppunkte des Klimas zu vermeiden. Ingenieure und Forscher entwickeln Projekte, um in die geochemischen Kreisläufe der Erde einzugreifen. Ist Geoengineering menschliche Hybris oder die Rettung des Klimas?
Ingolf Baur diskutiert Machbarkeit und Risiken der wichtigsten Geoengineering-Projekte. Seine Reise führt ihn zu Forschern in der Schweiz, in Island, den USA und Peru. Und damit zu zwei ganz unterschiedlichen Strategien: Die einen wollen das klimaschädliche CO2 aus der Atmosphäre fischen und im Untergrund oder der Tiefsee versenken. Die anderen, und das ist die weitaus umstrittenere Strategie, wollen Techniken entwickeln, um das Sonnenlicht zu dimmen.
Prominentester Vertreter ist David Keith von der Harvard University, USA. Er will die Möglichkeiten von "Solar-Geoengineering" in ersten Experimenten ausloten. Seine Idee: Flugzeugflotten kippen alljährlich Millionen Tonnen Schwefel in die Stratosphäre, der dort einen Teil des einfallenden Sonnenlichts zurück ins All reflektieren soll. So verwegen diese Methode erscheint, tatsächlich passiert bei Vulkanausbrüchen nichts anderes.
Oder kann es doch noch gelingen, die Treibhausgase wieder aus der Atmosphäre zu holen? Auf Island filtert eine Forschergruppe Kohlendioxid mit einem besonderen Verfahren aus der Luft und pumpt es 2.000 Meter tief ins Basaltgestein. Die Überraschung: Nach wenigen Monaten reagiert das CO2 bereits chemisch und verwandelt sich in Stein. Der Klimakiller ist dauerhaft unschädlich gemacht. Noch sind die Mengen viel zu gering, aber es zeigt: So streitbar und riskant manche Geoengineering-Methoden sein mögen, am Ende brauchen wir möglicherweise Technologie, um den Klimakollaps abzuwenden.