Wissen
Neue Drogen: legal lebensgefährlich?
Legal Highs - Substanzen, die harmlos klingen und als Badesalz, Duft- oder Kräutermischung angeboten werden. Sie sollen der Entspannung dienen und sind einfach im Internet zu bestellen.
- Produktionsland und -jahr:
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 21.11.2024
Hochgefährlich und unberechenbar
Doch Legal Highs sind hochgefährlich. Ihr Konsum endet immer öfter tödlich. Analysen zeigen: Fast alle Produkte enthalten Stoffe, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Sie wirken ähnlich wie Cannabis, Ecstasy oder Kokain, nur um ein Vielfaches stärker.
Synthetische Cannabinoide sind sogenannte Voll-Agonisten – klassisches Cannabis nur ein Teil-Agonist. Das heißt: Beim herkömmlichen Marihuana-Konsum werden nur einzelne Rezeptoren in Gehirn und Körper stimuliert, bei der synthetischen Variante alle.
Illegaler Handel schwer zu überwachen
Die Folgen sind verheerend: Es kommt zu Panikattacken, Wahnvorstellungen, Muskelkrämpfen, Kreislaufzusammenbrüchen, Herzinfarkten, Psychosen und – im schlimmsten Fall – sogar zum Tod. Innerhalb weniger Jahre hat sich die Zahl der Todesfälle durch Legal Highs in Deutschland mehr als verzehnfacht. Eine abschließende Einschätzung der Langzeitfolgen beim Konsum von Legal Highs gibt es allerdings nicht, weil derzeit noch keine systematischen Studien vorliegen, da immer wieder neue synthetische Substanzen auf den Markt kommen.
2016 reagierte die Bundesregierung mit einem Gesetz, das die Verbreitung der Legal Highs endlich stoppen sollte, dem "Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz" – kurz: NpSG. Erstmals wurden ganze Stoffgruppen verboten, vor allem synthetische Cannabinoide und sogenannte 2-Phenylethylamine. Viele der Legal Highs sind jetzt zwar durch das neue Gesetz verboten. Doch es ist sehr schwierig, den Internet-Versand zu überwachen und die im Ausland agierenden Anbieter zu belangen, die immer wieder neue Stoffgruppen entwickeln.