Dokumentation
Traumhafte Bahnstrecken der Schweiz (Staffel 2, Folge 2/4)
Im Centovalli Express von Locarno nach Domodossola
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Der Blick aus dem Zugfenster, das ist wie fahrendes Kino. Entlang der traumhaften Schweizer Bahnstrecken entdecken wir das Eisenbahn Wunderland. Zu den schönsten Linien gehört der Centovalli Express.
Eine spektakuläre Reise mit der einmaligen Schmalspurbahn durch den Süden der Schweiz von Locarno bis nach Domodossola in Italien. 83 Brücken und 34 Tunnel führen vorbei an tiefen Schluchten, pittoresken Landschaften und traditionellen Dörfern.
Die Reise mit dem Centovalli Express beginnt in Locarno. Die Stadt am Lago Maggiore liegt im Tessin, dem südlichsten Kanton der Schweiz. Hier begegnen sich die mediterrane und alpine Welt. Bekannt ist Locarno mit seiner Piazza Grande unter anderem für sein internationales Filmfestival oder der Wallfahrtskirche Sacro Monte Madonna del Sasso.
Die ersten drei Kilometer der Reise bleibt die Bahn erstmals unterirdisch und erinnert eher an eine U-Bahn. Nach dem Tunnel sind wir im Maggiatal unterwegs. Den Zuggästen zeigt sich der Blick in spektakuläre Schluchten. An die steilen Felswände schmiegen sich typische Tessiner Lokale - die Grotti. Heute antik und privat, dienten die natürlichen Höhlen früher als kühlende Lagerhäuser zur Konservierung ländlicher Produkte.
Vorbei an typischen kleinen Dörfern wie Tegna und Verscio überquert der Zug kurz vor Intragna eine gewaltige Stahlbrücke von 75 Meter Höhe. Intragna ist der Hauptort des Centovalli. Über dem Ort thront der höchste Kirchturm des Kantons Tessin. Nicht weit von hier befindet sich das Juwel des Centovalli: Die Brücke “Ponte Romano”. Der Steinbogen wurde 1587 gebaut und zieht heute viele Wanderlustige an.
Zurück im Zug, unterwegs Richtung Italien. Unwirkliche Stille und herrliche Lichtspiele bieten sich den Zugreisenden beim künstlich angebauten Stausee bei Palagnedra. Auf dem Weg nach Domodossola ist Camedo der letzte Halt der Schweiz. Ab der Grenze geht das wilde und schier unüberwindbare Centovalli in ein breiteres und liebliches Valle Vigezzo über.
Im Örtchen Re zieht der Zug an der Wallfahrtskirche der Madonna del Sangue vorbei. Dieser heilige Ort zieht Jahr für Jahr tausende von Pilgern an. Das bei den Italienern beliebte Santa Maria Maggiore ist der Hauptort des Valle Vigezzos und mit 840 Meter über Meer der höchstgelegene Ort der Strecke. Bei Vergio enthüllt das Viadukt den Blick auf die für die Gegend typisch und speziellen Mühlen.
Dann wird der Abstieg immer steiler. In etlichen Kurven schlängelt sich die Bahn Ebene für Ebene runter zum Talboden. Von hier hat der Zuggast eine grandiose Aussicht nach Domodossola, dem heutigen Reiseziel. Die italienische Stadt ist bekannt für den traditionellen Wochenmarkt auf der Piazza und die Kirche Sacro Monte Calvario, welche zum UNESCO Weltkulturerbe zählt.