Gesellschaft
Precht: Das Herrentier: Herkunft und Zukunft der Menschheit Richard David Precht im Gespräch mit Jane Goodall
Zum zehnjährigen Sendungsjubiläum trifft Richard David Precht die Pionierin der Natur- und Verhaltensforschung Jane Goodall in ihrer Heimatstadt Bournemouth.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2022
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 15.09.2025
- Ton
- UT
Sie sprechen über das faszinierende Leben der Schimpansen - und die ungewisse Zukunft der Menschheit. Nicht nur die Schimpansen sind eine gefährdete Spezies, auch die Zeit, die dem Menschen auf Erden bleibt, scheint langsam abzulaufen.
Die Menschheit zerstört ihren Lebensraum. Woher nimmt Jane Goodall ihre Zuversicht, dass wir das Ruder noch herumreißen können? "Herrentiere", so übersetzte einst der Zoologe Ernst Haeckel den Ordnungsbegriff "Primaten" des Naturforschers Carl von Linné. Der Schwede zählte in seinem Werk "Systema Naturae" im 18. Jahrhundert Menschenaffen genauso wie auch den Menschen zu den Primaten, zum ersten und höchsten Rang aller Säugetiere.
Heute drohen nicht nur die letzten Reservate für Menschenaffen und andere Wildtiere in erschreckender Geschwindigkeit zu verschwinden. Und wenn die Industrieländer weiter wie bisher den Planeten ausbeuten, könnte er in 100 Jahren auch für die Menschen unbewohnbar werden.
Jane Goodall gilt heute weltweit als prominenteste Botschafterin für Umwelt- und Artenschutz. Als junge Frau begann sie Anfang der 1960er-Jahre das Verhalten von Schimpansen ohne wissenschaftliche Vorbildung mit außergewöhnlicher Empathie zu erforschen und sammelte bahnbrechende Erkenntnisse. Mitte der 1980er-Jahre erkannte sie, dass sie ihre Bekanntheit mit aller Kraft für den Schutz nicht nur ihrer geliebten Menschenaffen, sondern für den Erhalt des gesamten Planeten einsetzen muss. Sie verließ schweren Herzens ihr geliebtes Gombe in Tansania, wo ihre Karriere begann und wo sie ein Forschungszentrum für Langzeitstudien an Schimpansen aufgebaut hat, und reist seitdem – mit ihren mittlerweile 88 Jahren – 300 Tage im Jahr um den Globus, um die rasende Zerstörung der Natur ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen.
Fehlt es uns an Weitsicht und Vernunft und an der Fähigkeit, unser Verhalten kollektiv zu verändern? Könnten aus dem wachsenden Umweltbewusstsein vor allem der Jüngeren doch noch handfeste Maßnahmen resultieren? Trägt es das "Herrentier" in sich, die selbst gemachte Zerstörung der Erde noch rechtzeitig zu verhindern? Darüber spricht Richard David Precht mit Jane Goodall.