Kultur

"Kulturzeit" vom 27.01.2025: 80 Jahre Befreiung von Auschwitz

Die Themen der Sendung: Holocaust-Überlebender Dany Dattel, Film "The Brutalist", "Kultur gegen das Vergessen", fünf Jahre Pandemie - Gespräch mit Cihan Celik, Instrument des Jahres.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2025
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 30.04.2025

Die Themen der Sendung:

Doku "Die sieben Leben des Dany Dattel"

Ein Dokumentarfilm erzählt die bewegende Lebensgeschichte von Dany Dattel, der als kleines Kind Auschwitz überlebte. Später machte er eine Lehre bei der Herstatt-Bank in Köln und wurde Abteilungsleiter der Devisenabteilung. Als im Juni 1974 die Bank insolvent ging, wurde auch gegen ihn ermittelt. Die antisemitischen Beschimpfungen und Hetze im Zuge des Prozesses nannte Dattel seine "zweite Verfolgung". Jahrzehntelang mied Dany Dattel den Kontakt mit den Medien, die ihn zum Sündenbock für die Bankenpleite machten. Doch kurz vor seinem Tod ist er mit einem Fernsehteam an die Schicksalsorte seines Lebens, nach Auschwitz und zu den Kindern seiner Retterinnen auf dem Todesmarsch in Tschechien gereist. Die daraus entstandene Doku ist in der ARD-Mediathek zu sehen.

Mehr zum Thema

Film "The Brutalist"

1947 emigriert ein ungarisch-jüdischer Architekt, der mit seiner Frau die Schoah überlebt hat, dann aber von ihr getrennt wurde, in die USA. Dort findet der Mann, der einst am Dessauer Bauhaus ausgebildet wurde, nach einigen Schwierigkeiten in einem Millionär einen mächtigen Gönner, der ihn mit der Planung eines Bauprojekts beauftragt, bei dem er seine modernistischen Ideen umsetzen kann. Die Zusammenarbeit entpuppt sich jedoch als doppelbödige Angelegenheit, und auch die erlittenen Traumata lassen sich selbst dann nicht abschütteln, als seine Frau wieder mit ihm vereint ist. Ein in 70mm gedrehtes Filmepos um einen Mann, der dem europäischen Faschismus entkommen ist, in den USA aber auf einen Herrenmenschen großkapitalistischer Prägung trifft. Die Textur der Bilder und eine besondere Farbstimmung verleihen dem Film eine ans Kino der 1950er-Jahre erinnernde Atmosphäre. Mit packenden Figuren und suggestiven Raumfantasien werden Seelenlandschaften einer Moderne entworfen, die energisch der Zukunft entgegenstrebt, während sich das Vergangene gleichzeitig als hartnäckiger Subtext in sie einschreibt. Ab dem 30. Januar in den 3sat-Ländern im Kino.

"Kultur gegen das Vergessen"

Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler erinnern in Berlin mit einer Ausstellung, Filmen und Lesungen an den 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau. Der Autor, Regisseur und Schauspieler Josef Bierbichler hat die Veranstaltung "Kultur gegen das Vergessen" anlässlich der Ausstellungseröffnung von "Mesniankina Paintings" eröffnet und aus seinem Roman "Mittelreich" gelesen. Der auf dem Roman basierende Film "Zwei Herren im Anzug" ist in der Kulturbrauerei zu sehen. In der Galerie Tor218 Artlab werden die Bilder von Anna Mesniankina bis 1. Mai gezeigt.

Instrument des Jahres 2025: die Stimme

Das älteste Instrument der Menschheit tragen wir in uns selbst. Muskeln, Stimmlippen und Knorpel verwandeln einen Luftstrom in Klang. Die Opernsängerin Natalie Lewis und der Chorleiter und Musikpädagoge Dominik Schauer erzählen von der befreienden und verbindenden Kraft der Stimme, die für 2025 zum Instrument des Jahres ernannt wurde.

Fünf Jahre Pandemie - Gespräch mit Cihan Celik

Fünf Jahre ist es her, dass in Deutschland Patient Zero, also der erste Patient, auf Corona positiv getestet wurde. Es folgten Lockdowns, Impf- und Maskendebatten - und eine gespaltene Gesellschaft. Die Corona-Aufarbeitung findet nur zögerlich statt. Aber die Welt dreht sich weiter und die Viren mutieren ebenfalls weiter. Was haben wir also aus den Corona-Jahren gelernt? Sind wir besser vorbereitet auf eine mögliche neue Pandemie? Wir sprechen mit Cihan Celik, Lungenfacharzt und Oberarzt am Klinikum Darmstadt.

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