Kultur
"Kulturzeit" vom 19.06.2024: Für eine neue Debattenkultur im Nahostkonflikt
Die Themen der Sendung: Meron Mendel und Saba-Nur Cheema zur Debattenkultur, Causa Stark-Watzinger, Jüdisches Filmfestival Berlin.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2024
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 19.09.2024
Die Themen der Sendung:
"Der 7. Oktober, der Gaza-Krieg und die Debatte in Deutschland" - Gespräch mit Meron Mendel und Saba-Nur Cheema
Fast ein Dreivierteljahr ist vergangen seit dem 7. Oktober. Eine viertägige Konferenz in Berlin hat "Europäische Perspektiven auf den Israel-Palästina-Konflikt" gesucht, eher Reflexion statt Reflexe. Die Politologin und Muslima Saba-Nur Cheema sowie ihr jüdischer Mann Meron Mendel von der Bildungsstätte Anne Frank werben als Kuratoren wie auch als Ehepaar immer wieder für Dialog. Die Debatte um den Konflikt hat sich zunehmend polarisiert in den letzten Monaten. Es sind Blasen, die sich bekriegen. Der Kongress im Haus der Berliner Festspiele hat sich dem entgegengestellt. Wir sprechen mit den Organisator*innen über neue Wege im Dialog über den Gaza-Krieg.
Die Causa Stark-Watzinger
Die deutsche Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger musste sich unlängst unangenehmen Fragen in der Bundespressekonferenz stellen. Im Mai 2024 hatte die Polizei propalästinensische Proteste an der Freien Universität Berlin aufgelöst. Was Proteste von Wissenschaftler*innen auf den Plan rief: in einem offenen Brief kritisierten sie dies als Angriff auf die Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Das wiederum rief scharfe Kritik der Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger auf den Plan: "Dieses Statement von Lehrenden an Berliner Universitäten macht fassungslos", sagte sie gegenüber der "Bild"-Zeitung. Sie warf den Unterzeichnern vor, Israelhass zu verharmlosen. "Gerade Lehrende müssen auf dem Boden des Grundgesetzes stehen", so die Ministerin. Das Bildungsministerium ließ daraufhin prüfen, inwieweit man unliebsamen Unterzeichnern Forschungsgelder streichen könne. Recherchen des ARD-Magazins "Panorama" hatte entsprechende Mails zutage gebracht. Tage später folgt der Rauswurf der Staatssekretärin Sabine Döring, die für die Mails die Verantwortung übernommen hatte. Ein Bauernopfer?
Jüdisches Filmfestival Berlin und Brandenburg 2024
Die angespannte Weltlage und ganz besonders der Krieg in Nahost spiegelt sich auch in der aktuellen Ausgabe des Jüdischen Filmfestivals: Was bedeutet das für den Dialog der Filmschaffenden in der Region? Wir haben bei der Eröffnung nachgefragt. 2024 feiert das JFBB seinen 30. Geburtstag und zeigt die diverse, lebendige jüdische Kulturszene noch bis zum 23. Juni in Berlin, Potsdam und in weiteren Städten im Land Brandenburg.