Kultur

"Kulturzeit" vom 27.06.2024: "Feuer" - Ron Leshem über Israel, Gaza und den 7. Oktober

Die Themen der Sendung: Ron Leshems Buch "Feuer", Gespräch mit Wolfgang Kraushaar über Israel und Gaza, Doku über Doris Dörrie, Zwickauer Kunstverein, zum Tod von Fredl Fesl.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2024
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 27.06.2025

"Feuer" - Ron Leshem über Israel, Gaza und den 7. Oktober

"Während mehr und mehr Stimmen auf der ganzen Welt an der Echtheit des Massakers zweifeln oder sich jeder Empathie enthalten, ertrinken die Israelis in Beweisen. Man muss die Geschichte in ihrer ganzen Komplexität kennen", sagt der US-amerikanisch-israelische Autor Ron Leshem. Der 7. Oktober – ein einziger Tag, der die israelische Gesellschaft in einen kollektiven Schockzustand versetzt hat. Ein Tag, an dem kein Staat da war, um die Menschen vor dem zu schützen, was über Jahre hinweg von Terroristen geplant wurde – jeder auf sich allein gestellt, analysiert Ron Leshem in seinem Buch "Feuer". Darin zeichnet er den 7. Oktober detailliert nach – ganz bewusst aus israelischer Perspektive.

In einer Chronologie der Ereignisse gibt er dem Leser direkten Einblick in die Momente des Grauens, der rohen Gewalt und die Angst der Menschen, die an jenem Tag von rund 3000 Hamas-Terroristen vergewaltigt, verschleppt und ermordet wurden. Wie ein Live-Ticker, der sich von Stunde zu Stunde in atemberaubender Geschwindigkeit an Grausamkeit zu überbieten scheint und nur schwer zu ertragen ist. Neun Monate nach dem Angriff scheint es aber so notwendig wie nie, sich den Fakten auszusetzen, sagt Ron Leshem. Er fragt, wie konnte all das passieren – in einem Staat, der hochmilitarisiert ist und seine vielkritisierte Politik stets mit der Abwehr von Terror und Feinden als höchstes Staatsziel begründet? Mit einer politischen Analyse der Monate, Jahre und sogar Jahrzehnte vor dem 7. Oktober 2023 gibt Leshem Antworten darauf und zeigt dabei auch das politische Versagen der Netanjahu-Regierung, das den Anschlag und sein Ausmaß erst möglich machte.

"Israel: Hamas, Gaza, Palästina" - Gespräch mit Wolfgang Kraushaar

Auch der deutsche Politikwissenschaftler Wolfgang Kraushaar beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Nahost-Konflikt. Im Nachgang des 7. Oktobers hat er gerade das Buch "Israel: Hamas, Gaza, Palästina" veröffentlicht. Darin beschreibt er nicht nur, warum der Angriff geschehen konnte und wer wie darauf reagiert hat – er beschäftigt sich vor allem auch mit den unterschiedlichen Diskursen, die daraus entstanden sind und mit einer um sich greifenden Begriffsverwirrung – auch in unserer Medienlandschaft. Wir sprechen mit Wolfgang Kraushaar.

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Dokumentarfilm "Dorris Dörrie - Die Flaneuse"

"Männer", "Kirschblüten - Hanami" oder "How To Cook Your Life": Die Münchnerin Doris Dörrie ist eine international gefeierte Filmemacherin und Autorin. Im Dokumentarfilm "Die Flaneuse" erzählt sie sehr persönlich, wie sie in ihrem Leben und Werk mit Trauer umgeht - und was Martin Scorsese ihr einmal in einem Brief geschrieben hat.

Der Zwickauer Kunstverein

"Demokratie. Wählen! Nicht schießen!" heißt die aktuelle Ausstellung des Kunstvereins "Freunde aktueller Kunst" in Zwickau. Ausgangspunkt ist das mehr als 100 Jahre alte Gedicht von Kurt Tucholsky "Absage", zu dem der Verein 30 Künstlerinnen und Künstler aus ganz unterschiedlichen Bereichen eingeladen hat, Teile des Gedichtes oder auch nur ein Wort daraus künstlerisch zu interpretieren. Der Vereinsgründer Klaus Fischer möchte damit im Vorfeld der Wahlen bewusst zum Dialog anregen. Doch sein mittlerweile 26jähriges Engagement wird in Zwickau - der sächsischen Kleinstadt mit NSU-Vergangenheit - von Teilen der Stadtgesellschaft und einer rechten Szene, die weiterhin jeden Montag durch die Stadt marschiert, nicht gern gesehen.

Zum Tod von Fredl Fesl

Der bayerische Liedermacher und Mundart-Barde Fredl Fesl ist tot. Er sei nach jahrelanger, schwerer Krankheit am 25. Juni gestorben, sagte seine Ehefrau Monika. Sie bestätigte damit Informationen mehrerer Medien. Fesl wurde 76 Jahre alt. Nach Angaben seiner Ehefrau war er seit vielen Jahren an Parkinson erkrankt. Sie bezeichnete den Tod als "Erlösung" für ihren Mann. Der Musiker aus dem Bayerischen Wald wurde vor allem mit teils bissigen Wortspielen, in bayerischer Mundart vorgetragen über den Freistaat hinaus berühmt. Fesl spielte oft Gitarre, aber auch Tuba und Horn. Der "Königsjodler" gilt als eines seiner berühmtesten Werke. Seine Karriere begann nach eigener Aussage durch einen Zufall - er sparte sich den Eintritt in Münchner Kleinkunsttheater, in dem er seine Gitarre mitbrachte. Als Künstler fehlten, ließ er sich zum Auftritt überreden.

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