Kultur

"Kulturzeit" vom 02.12.2024: VerkehrsWende: VW-Mitarbeitende im Streik

Die Themen der Sendung: VerkehrsWende-Doku, Georgien - Gespräch mit Zaal Andronikashvili, Doku über Weihnachten in Irland, Botho Strauss wird 80, warum wir Tiere fotografieren.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2024
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 02.03.2025

Die Themen der Sendung:

"VW-Projekt" - Doku über VerkehrsWende-Aktivisten

Das private E-Auto, auf das viele setzen, ist für die Aktivisten kein Ausweg aus der Krise. Zu den Ideen gehören untern anderem: Verkehr vermeiden, lange Wege zur Arbeit, Arzt oder Einkaufen reduzieren und VW sollte nachhaltige Mobilitätsträger wie Straßenbahnen, E-Busse oder Lastenfahrräder statt E-SUVs bauen. In der Wolfsburger Amselstraße haben die Verkehrspioniere ein Reihenhaus gemietet, in dem der Schlüssel immer von außen steckt. Jeder soll hier zu jeder Zeit seine Ideen diskutieren, in den Computer hämmern oder aufzeichnen können - Co-Working für die gute Sache. Die "VW-Truppe" belässt es nicht beim Diskutieren. Schlagzeilen machte ein VW-Autozug, den die Aktivisten mit einem Riesentransparent in eine Straßenbahn verwandelten oder der "Tortenwurf" auf Wolfgang Porsche, der zu den größten Anteilseignern gehört, bei der Aktionärsversammlung 2023. Die Aktivisten setzen auch die IG-Metall unter Druck, indem sie die Leitung an Versprechen erinnern, sich für gute Jobs und den Klimaschutz einzusetzen. Zur Zeit sind die "Partisanen der Autoproduktion" mit einer selbst produzierten Filmdoku auf einer Deutschlandtournee. Sie wollen für ihr "VW-Projekt", eine VerkehrsWende von unten, werben.

Proteste in Georgien - Gespräch mit Zaal Andronikashvili

Die proeuropäischen Proteste in der Südkaukasusrepublik Georgien gegen den Kurs der nationalkonservativen Regierungspartei Georgischer Traum werden zunehmend von gewaltsamen Ausschreitungen in der Hauptstadt Tiflis geprägt. Demonstranten und Polizei liefern sich zum Teil Straßenschlachten. Laut Meldungen georgischer Behörden gab es erneut zahlreiche Verletzte und Festnahmen wie in den vergangenen Tagen. Russland zieht indes Parallelen zur proeuropäischen Revolution auf dem Kiewer Maidan vor gut zehn Jahren. Die Proteste in der Hauptstadt Tiflis (Tbilissi) und anderen großen Städten des Landes richten sich gegen eine Abkehr vom EU-Kurs der Regierung. Ministerpräsident Irakli Kobachidse hatte am 28. November EU-Beitrittsverhandlungen bis 2028 auf Eis gelegt. Das Innenministerium meldete mehr als 200 Festnahmen in den vergangenen Tagen. Weitere Proteste werden erwartet.

Den EU-Beitritt hat Georgien in der Verfassung festgeschrieben. Kritik an der Abkehr kommt daher inzwischen nicht mehr nur auf der Straße. In verschiedenen Stellungnahmen distanzierten sich Medienberichten zufolge etwa Mitarbeiter des Außen-, Verteidigungs- und Bildungsministeriums sowie einige Richter von der Entscheidung der Regierung. Universitäten stellten vorübergehend ihren Betrieb ein. Die georgischen Botschafter in Bulgarien und den Niederlanden reichten demnach ihren Rücktritt ein. Drastische Reaktionen gibt es auch aus dem Ausland. Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen einigten sich auf nationale Sanktionen gegen die georgische Führung, wie die Außenminister wortgleich in Posts auf der Plattform X mitteilten. Die Strafmaßnahmen sollen sich demnach gegen diejenigen richten, die legitime Proteste unterdrücken. Die USA setzen ihre strategische Partnerschaft mit der Südkaukasusrepublik vorübergehend aus. In einer Mitteilung bedauerte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen die Entscheidung der Regierung gegen die EU und ihre Werte. Die Europäische Union stehe dennoch an der Seite der Georgier und deren Entscheidung für eine europäische Zukunft, schrieb sie ebenfalls am Wochenende. Wir sprechen mit dem Publizisten und Literaturwissenschaftler Zaal Andronikashvili.

Botho Strauß zum 80. Geburtstag

Seit den frühen 1970er Jahren ist Botho Strauß - neben Peter Handke - auch international einer der meistgespielten deutschsprachigen Dramatiker. In der Öffentlichkeit taucht er bis heute nicht auf. "Niemals sich blitzen, filmen, verhören, ehren oder sonstwie erwischen lassen", hatte er schon in seinem legendären Prosaband "Paare, Passanten" (1981) als Parole ausgegeben - und sich (fast) immer daran gehalten. Am 2. Dezember feiert der scheue Theatermann seinen 80. Geburtstag. "Man kann nicht mit 70 noch Theaterstücke schreiben, das ist unappetitlich", sagte Strauß dem Schweizer Magazin "Weltwoche" 2013 in einem seiner äußerst raren Interviews. Seitdem rückt Strauß mehr mit seinem Prosawerk in den Blickpunkt, an dem er seit "Paare, Passanten" ebenfalls mit nicht versiegender Produktivität arbeitet - Kurzgeschichten, Miniaturen, Collagen und Aphorismen. Wir gratulieren dem hochdekorierten Autor mit einem Porträt und Einblicken in die Jubiläums-Ausstellung des Marbacher Literaturarchivs, das ihn als Theatermacher, Wanderer in der Literatur und Prosaautor vorstellt.

Doku "So This is Christmas"

Eigentlich sollte der Film "Ich hasse Weihnachten" heißen, erzählt der irische Regisseur und Dokumentarfilmer Ken Wardrop. Doch bei den Dreharbeiten lernte er seine Protagonisten und ihr besonderes Verhältnis zu Weihnachten kennen, und das Wort "Hass" erschien ihm auf einmal unpassend. Da ist Loretta, die mit dem Trinken aufgehört hat und mit ihren drei Kindern alleinerziehend an der Armutsgrenze lebt, Mary hat eine Essstörung, Shanes Eltern sind Weihnachten gestorben, Jasons geliebte Frau, die Mutter seiner zwei Söhne, starb erst vor kurzem, und er ist nun allein mit den Kindern. Und Annette lebt sehr einsam, liebt die Musik von "Slade" und liest Splatter-Romane. Diese fünf Protagonisten und ihr Verhältnis zu Weihnachten stellt der Film "So This Is Christmas" in den Mittelpunkt. Es sind Geschichten, die sich im Schatten des weihnachtlichen Lichterglanzes ereignen - und genau das ist die Stärke des Filmes: Er zeigt uns, was wir kennen, aber gerne verdrängen. Ein emphatischer Film, eindringlich, manchmal humorvoll und ohne Larmoyanz - jetzt zu sehen in den deutschen Kinos.

Warum wir Tiere fotografieren

Was lösen Fotos von Tieren in uns aus? Warum lichten wir sie so gern ab? Warum ist es wichtig, sie zu fotografieren? Diesen Fragen geht jetzt der Band "Warum wir Tiere fotografieren" nach. Ingo Arndt, selbst renommierter Tierfotograf, sagt: "Wie soll man es den Leuten sonst klarmachen, was es zu schützen gilt, wenn man ihnen nicht zeigen kann, worum es geht?" Das Buch ist auch die Suche nach einer verlorengegangenen Welt.

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