Gesellschaft
Die Schweizer Alpen – Bräuche, Käuze, Aberglauben (2/4)
Schreckhorn, Jungfrau, Gotthard – allein die Namen der Schweizer Alpengipfel sind sagenumwoben.
- Produktionsland und -jahr:
- Datum:
- Verfügbar in
- D / CH / A
- Verfügbar bis:
- bis 06.12.2024
Das Leben in diesen Alpentälern ist geprägt von Geschichten, Mythen und mitunter seltsamen Bräuchen.
Die vierteilige Doku-Serie «Die Schweizer Alpen – Bräuche, Käuze, Aberglaube» geht diesem eigentümlichen Alltag in traumhafter Kulisse nach.
Wenn es Frühling werden soll und sich der letzte Schnee hartnäckig in den Klüften der Alpen festklammert, ergreifen die Menschen merkwürdige Massnahmen, um den Winter zu vertreiben: Schellen läuten, gruselige Masken streifen durch die Gegend und ein Schneemann wird auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Raymond Porchet ist Zünfter. Jahrelang war er in der Zürcher ‘Zunft zur Letzi’ federführend. Wenn der ‘Böögg’, so heisst der Schneemann, verbrannt wird, schlägt sein Herz höher. In altertümlicher Kleidung begeht er das ‘Sechseläuten’, einen jahrhundertealten Brauch. Porchet kennt die Hintergründe des Brauches, die Bedeutung aller Symbole und hält es für eine wichtige Aufgabe, die Traditionen zu pflegen.
Im Emmental erhält Walter Wiedmer fast jeden Tag Besuch aus aller Welt. Die Leute pilgern mit gutem Grund zu ihm: Wiedmer ist Heiler. Zu ihm kommen Menschen, die medizinisch ausgemustert sind. Krebspatienten, chronisch Kranke, Verzweifelte geben sich die Klinke in die Hand. Sie legen sich auf seinen Schragen und erfahren fast ausnahmslos wundersame Heilungen. Ärzte stünden vor einem Rätsel, weiss seine Klientel zu berichten. Es sei eine Gabe, sagt Wiedmer. Woher er diese habe, wisse er nicht. Aber das Emmental, die Natur hier, die Berge der Heimat spielten sicher eine Rolle, ist er überzeugt.
Am Abend, wenn der Alpenfirn sich rötet, erklingen die gesangsartigen Gebete von Sepp Zurfluh. Seit 65 Jahren ist er während des Sommers auf der Surenenalp, hoch über dem Urnersee. Sepp ist Bauer, wie es sein Vater war. Und wie es auch sein Sohn Ruedi ist. Das Leben der Zurfluhs mutet für Aussenstehende seltsam an. Es ist geprägt von der Natur und den unveränderlichen Begebenheiten in dieser rauen Gegend. Doch verleihen die vielen kleinen Rituale dem Alltag der Grossfamilie Zurfluh einen Zauber.