Kultur
"Kulturzeit" vom 29.11.2024: Deutsche Nahost-Politik in der Sackgasse
Die Themen der Sendung: Deutsche Nahost-Politik, Michael Barenboim, Trump und der Kahlschlag - Gespräch mit Julian Müller, Kulturkürzungen Berlin, Australien, Doku zu Warenhaus Jelmoli und 3satPublikumspreis.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2024
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 29.11.2025
Die Themen der Sendung:
Deutsche Nahost-Politik in der Sackgasse
Deutschland stehe fest an Israels Seite, bekräftigen deutsche Politiker immer wieder. In der arabischen Welt wird die deutsche Außenpolitik kritisch gesehen. Verspielt Deutschland sein internationales Ansehen?
Michael Barenboim setzt sich für Gaza ein
Mit der Initiative "Make Freedom Ring" engagiert sich Geiger Michael Barenboim für die humanitäre Lage in Gaza. Am 29. November sprach er vor der Bundespressekonferenz zum Thema.
Trump und der Kahlschlag - Gespräch mit Julian Müller
In der Hauptstadt der USA wird umgebaut, nicht nur mit Holz und Hubwagen, sondern vor allem - beim Personal. Donald Trump besetzt unzählige Posten mit Gewährsleuten. Im Zentrum steht Elon Musk. Der Milliardär soll mit der neuen Behörde für Regierungs-Effizienz den Staats-Umbau organisieren, im Zweifel als Staats-Abbau, zusammen mit dem Unternehmer Vivek Ramaswamy, einem Millionär. Musk will den US-Haushalt um knapp ein Drittel kürzen. Ebenfalls wichtig ist Susie Wiles, die künftige Stabs-Chefin im Weißen Haus. Sie regelt jetzt den Machtwechsel. Anders als üblich soll dabei kein Ethikgelöbnis unterzeichnet werden und auch Sicherheits-Checks durch das FBI sollen nicht durchgeführt werden. Ein Risiko! Denn wer Robert F. Kennedy zum Gesundheitsminister macht, holt einen Impfgegner und Verschwörungsanhänger an die Spitze eines wichtigen Ministeriums. Tulsi Gabbard soll die US-Geheimdienste koordinieren, bekennt sich aber öffentlich zu Wladimir Putins Weltsicht. Linda McMahon, die als Bildungsministerin vorgesehen ist, war einmal Managerin eines Wrestling-Veranstalters. Auch sie ist Milliardärin. Wir sprechen mit dem Soziologen Julian Müller über die Auswirkungen von Trumps Plänen.
Mehr zur USA
Kulturkürzungen in Berlin
Der Berliner Senat will Haushaltskürzungen von drei Milliarden Euro beschließen. Auch die Kultur trifft es hart und die Sorgen wachsen: Was ist künftig noch möglich mit weniger Budget?
Australien verbietet Social Media für unter 16-Jährige
Australien wird Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren den Zugang zu sozialen Medien verbieten. Das umstrittene Gesetz, das als weltweit erstes dieser Art gilt, nahm jetzt die letzte Hürde im Parlament: Nach einer hitzigen Debatte stimmte der Senat mit großer Mehrheit und nur 19 Gegenstimmen dem Entwurf zu. Das Repräsentantenhaus hatte ihn schon am 27. November abgesegnet. Fast alle großen Parteien unterstützten den Vorstoß von Premier Anthony Albanese. Mehrere Oppositionspolitiker und fraktionslose Abgeordnete bezeichneten das Gesetz hingegen als übereilt und fehlerhaft. Australien führt das Mindestalter für den Zugang zu sozialen Netzwerken allerdings erst in einem Jahr ein. Die Plattformen sollen zwölf Monate Zeit bekommen, um die neue Altersbeschränkung umzusetzen. Falls die Konzerne keine "angemessenen Maßnahmen" ergreifen, drohen Strafen von bis zu 50 Millionen australischen Dollar (30,8 Millionen Euro), wie der australische Sender ABC berichtete. Kritiker warnen, dass das Gesetz Kinder und Jugendliche isolieren könnte und sie zudem von den positiven Aspekten sozialer Medien ausschließe. Albanese hatte die Pläne im September publik gemacht und die Wirkung von Online-Netzwerken wie Instagram, Tiktok und Snapchat auf Kinder als "Geißel" bezeichnet. Er wolle, dass Kinder eine Kindheit haben, sagte er. Soziale Medien würden sie hingegen oft "von echten Freunden und echten Erfahrungen fernhalten". Wie der Zugang technisch kontrolliert werden soll, war noch nicht klar. Die Pflicht, das Mindestalter der Nutzer zu überprüfen, soll nicht den Eltern, sondern den Tech-Konzernen und Internetplattformen zufallen. Für Nutzer soll es keine Strafen geben. Zudem sind Plattformen wie YouTube, für die keine Anmeldung notwendig ist, laut ABC von den Regeln ausgenommen.
Jelmoli - Aufstieg und Fall eines Warenhauses
Als vor knapp zwei Jahren das Ende des Zürcher Kaufhauses Jelmoli bekannt gegeben wurde, hat sich Historikerin und Filmemacherin Sabine Gisiger sofort an die Recherche gemacht, die Geschichte dieses Konsumpalastes aufzuarbeiten. Es ist ein gesellschaftliches Sittenbild geworden, denn Warenhäuser demokratisierten das Einkaufen schöner Waren im 19. Jahrhundert. Sie boten Frauen eine der wenigen Möglichkeiten, zu arbeiten und ihr eigenes Geld zu verdienen und sich in einer streng patriarchalen Gesellschaft, die wenig anderes für sie bot, dem Hobby des Shoppens zu widmen. Der Film "Jelmoli - Biografie eines Warenhauses" erzählt davon. Zu sehen ist er in den Schweizer Kinos.
3satPublikumspreis
Welcher Film hat das Rennen um den 3sat-Publikumspreis gemacht? Bis zum 28. November konnten Zuschauerinnen und Zuschauer abstimmen. Auf der Preisverleihung der "TeleVisionale – Film- und Serienfestival Baden-Baden" wird er am Abend des 29. Novembers verkündet.