Kultur

"Kulturzeit" vom 31.10.2024: Jung, urban, rechtsaußen - Young Republicans in den USA

Die Themen der Sendung: Young Republicans in den USA, Film "Anora", Kunstfreiheit und Antisemitismus, Exzentriker in der Kunst, Joy Denalane und Max Herre.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2024
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 31.01.2025

Die Themen der Sendung:

Jung, urban, rechtsaußen - Wie ticken Young Republicans?

Normalerweise verortet man das rechte Amerika in der Provinz, im Landesinneren, aber auch in den Großstädten haben die Republikaner radikale Unterstützer. Wir besuchen Young Republicans und fragen sie, was ihnen an Trump gefällt und warum sie anders ticken als die meisten jungen Städter.

Mehr zu den USA

Kunstfreiheit und Israel-Hass

Ist die Aufführung einer Performance, in der ein palästinensischer Künstler seine Lebensgeschichte zwischen Flüchtlingslager, Mitgliedschaft im islamischen Dschihad und in israelischer Haft erzählt, noch von der Kunstfreiheit gedeckt oder schon Terrorverharmlosung? Und darf ein mit öffentlichen Geldern gefördertes Tanztheaterfestival wie die euro-scene Leipzig so etwas auf die Bühne bringen? Nein, so das Bündnis "Artists Against Antisemitism Leipzig". Denn die Produktion "And here I am" des Freedom Theatre Jenin richte sich gegen die Verständigung von Palästinensern und Israelis und normalisiere den islamistischen Terror. Außerdem unterstütze das Freedom Theatre Jenin die israelfeindliche Boykottkampagne BDS und fordere eine kulturelle Intifada. Christian Watty, der Leiter der euro-scene, hielt anfangs noch dagegen. "Das Wort Intifada stößt uns hier auf, ja, mir auch. Aber das heißt erst einmal 'Erhebung'. Das gleich als Chiffre für Jihadismus zu nehmen, halte ich für vermessen. Widerstand an sich ist doch nicht gleichbedeutend mit Genozid", sagte er dem Leipziger Stadtmagazin "Kreuzer". Inzwischen hat die euro-scene das Theaterstück ausgeladen. Warum? Und was bedeutet das für die Zukunft des Tanztheaterfestivals?

Cannes-Gewinnerfilm "Anora" im Kino

Prostituierte trifft Millionär – das war die Story von "Pretty Woman" ein Kino-Evergreen mit glühenden Fans bis heute. Der US-amerikanische Regisseur Sean Baker hat nun eine moderne Version gedreht und damit in Cannes die Herzen von Publikum, Kritik und Jury im Sturm erobert. Sein Film "Anora" erhielt die Goldene Palme. Anora ist der Vorname seiner Heldin, von allen nur Ani genannt und sie ist überhaupt nicht wie Julia Roberts. Ani ist selbstbewusst, stark und weiß ganz genau, was sie will. Als der russische Oligarchensohn sie bucht, bestimmt sie die Regeln. Statt einer romantischen Komödie hat Baker eine lustige Screwballcomedy gedreht. Als nämlich der Oligarchensohn Ani spontan heiratet, sind dessen Eltern wenig begeistert und schicken die Russenmafia in New York vorbei. Es ist ein großer Spaß zu sehen, wie die zarte Ani im Alleingang mit den Typen fertig wird.

"Anora" ist aber weit mehr als ein Film, der erstaunlich freizügig ist und sehr viel Spaß macht. Denn er ist auch ein Plädoyer für einen anderen Blick auf Sexarbeiterinnen. Sean Baker hat für frühere Filmprojekte mit vielen Frauen aus dem Milieu gesprochen und diese wollen endlich raus aus der Schmuddelecke und mehr Selbstbestimmung. Sie sehen sich als Unternehmerinnen, die selbst darüber entscheiden möchten, was sie mit ihrem Körper machen und ob sie ihn für ihren Lebensunterhalt nutzen oder nicht. Jetzt ist "Anora" in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Kino zu sehen.

Exzentriker in der Kunst

Von Exzentrikern in der Kunst: "Eccentric - Ästhetik der Freiheit" heißt die neue Ausstellung in der Pinakothek der Moderne in München. Aus der Reihe tanzen, Normen brechen, provozieren will die Kunst der Exzentriker*innen, die wir vorstellen: Wo Eva und Adele sind, "ist Museum", sie kommen aus der Zukunft um unsere Gegenwart aufzumischen und treffen dort auf Künstlerinnen und Künstler wie Jonathan Meese, der das Böse malt, oder Sophia Süßmilch, die sich schonmal komplett mit Butter einschmiert. Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 27. April 2024.

Neues Album "Alles Liebe" von Joy Denalane und Max Herre

"Mit Dir" war der erste gemeinsame Song von Joy Denalane und Max Herre, mit dem sie vor 25 Jahren ihre große Liebe beschwören. Es ist das Liebeslied einer ganzen Generation. Es war der Beginn ihrer Musikkarrieren, gleichzeitig aber auch der einer großen Liebesgeschichte. Diese erzählen sie nun mit allen Höhen und Tiefen auf ihrem ersten gemeinsamen Album.

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