Kultur
"Kulturzeit" vom 16.01.2025: Der Geisel-Deal zwischen Israel und Hamas
Die Themen der Sendung: Israel und Gaza - Gespräch mit Anita Haviv-Horiner, Film "La Cocina", Illegale Einwanderung in den USA, Gefängnis-Theater, Lydia Davis "Unsere Fremden" - Literaturgespräch mit Sandra Kegel, Erben.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2025
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 16.04.2025
Die Themen der Sendung:
Abkommen zwischen Israel und der Hamas - Gespräch mit Anita Haviv-Horiner.
Eine Waffenruhe im Gazastreifen und der Austausch von Gefangenen: Das sind die wichtigsten Punkte des Abkommens, auf das sich Israel und die Hamas nach monatelangen Verhandlungen geeinigt haben. Die USA und Katar, die zusammen mit Ägypten zwischen den Kriegsparteien vermittelt hatten, gaben nun die ersten Details der Vereinbarung bekannt. Die Zustimmung des israelischen Kabinetts steht noch aus.
In der ersten, sechswöchigen Phase "wird die Hamas 33 israelische Geiseln, darunter Frauen, Kinder, ältere Menschen, Zivilisten und Verwundete, im Austausch für Gefangene in israelischen Gefängnissen freilassen", sagte der katarische Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman al-Thani in Doha. US-Präsident Joe Biden sprach von hunderten palästinensischen Gefangenen, die freikommen sollen. Israel werde etwa 1000 Palästinenser aus den Gefängnissen entlassen, auch solche mit "längeren Haftstrafen", erfuhr die Nachrichtenagentur AFP derweil. Über den "Geisel-Deal" sprechen wir mit der Bildungsexpertin, Autorin und Publizistin Anita Haviv-Horiner.
Film "La Cocina"
Illegale mexikanische Einwanderer in der Küche eines New Yorker Schnellrestaurants: Der mexikanische Regisseur Alonso Ruizpalacios erzählt in "La Cocina" von der Armada der Unsichtbaren, die eigentlich nicht da sein dürften, wo sie sind und nicht tun dürften, was sie tun, die aber gleichwohl das Land am Laufen halten. Es geht um einen besonderen Blick auf den amerikanischen Traum und das Zerplatzen von Lebensträumen. Ruizpalacios macht daraus aber kein düsteres Melodram, sondern eine witzige und rasante Küchenschlacht. In ästhetischem Schwarz-Weiß gehalten spielt Hollywoodstar Rooney Mara eine Kellnerin. Der Regisseur wirft seine Darsteller mit Vergnügen ins kalte Wasser. Die junge Darstellerin bekam einen Zettel mit einer Adresse in die Hand gedrückt und musste sich in New York durchschlagen. Auch sein Hauptdarsteller, der kein Wort Englisch spricht, musste improvisieren. Mit seiner Kollegin Rooney Mara, mit der er im Film eine wilde amour fou hat, konnte er sich nur mit Händen und Füßen verständigen. "La Cocina" ist in den 3sat-Ländern im Kino zu sehen.
Gefängnis-Theater vor dem Aus
Nachdem der Berliner Senat seinen Sparhaushalt beschlossen hat, ist vor allem die Kulturszene mächtig ins Wanken gekommen. Betroffen ist unter anderem das Gefängnistheater "aufBruch". Seit 28 Jahren erarbeiten Profis mit Gefangenen der Berliner Justizvollzugsanstalten Inszenierungen - vom Kammerspiel bis zur aufwändigen Open Air-Oper. Jetzt blicken die Theaterleute besorgt in die Zukunft, denn ihre Mittel wurden fast halbiert. Doch solange es geht, machen sie weiter. Wir haben sie bei den Proben für ihre nächste Aufführung besucht.
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Unter dem Titel "Unsere Fremden" ist der neue Band mit Kurzgeschichten der US-Schriftstellerin Lydia Davis auf Deutsch erschienen. Darin werden Gespräche belauscht und falsch verstanden. Pointiert, komisch, melancholisch, doppelbödig, tiefgründig - Lydia Davis zieht alle Register. Wir sprechen mit der Literaturkritikerin Sandra Kegel über den Band.
"Jeeps" - ein Theaterstück über die Ambivalenz des Erbens
Spielen Sie Lotto? Was würden Sie tun, wenn Ihr Erbe verlost würde? Dieses Szenarion treibt das Theaterstück "Jeeps" auf die Spitze, das seit seiner Münchner Uraufführung an den deutschen Theatern rauf und runter gespielt wird. Jetzt bringt Meret Matter, Tochter und Erbin des Schweizer Chansonniers Mani Matter, am Berner Schlachthaus Theater das Stück erstmals in der Schweiz auf die Bühne.