Kultur
"Kulturzeit" vom 21.01.2025: Israel und Gaza: Hält die Waffenruhe?
Die Themen der Sendung: Waffenruhe Israel - Gespräch mit Muriel Asseburg, Amos Gitai "Warum Krieg", Tricia Tuttle zum Berlinale-Programm, "Henry Fonda for President", Johnny Cash in Landsberg.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2024
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 30.04.2025
Die Themen der Sendung:
Israel und Gaza: Hält die Waffenruhe? - Gespräch mit Muriel Asseburg
Seit der Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas in Kraft ist, zeigt sich das ganze Ausmaß der Zerstörung. Ist sie nur eine Atempause? Niemand weiß, wie lange sie diesmal halten wird. Israel hat 90 Palästinenser aus seinen Gefängnissen entlassen. In Ramallah im Westjordanland versammelten sich Tausende, um die Freigelassenen zu begrüßen. Auf der israelischen Seite auf dem "Platz der Geiseln", wie er inzwischen genannt wird, zählt eine Uhr die Tage und Stunden seit dem 7. Oktober 2023. Noch tickt sie. Denn noch glauben nur wenige, dass der Albtraum vorbei ist. Wir sprechen mit der Politologin und Palästina-Expertin Muriel Asseburg über den Waffenstillstand.
Amos Gitai: "Warum Krieg"
Endlich stehen die Waffen still. Gaza liegt in Trümmern. Zehntausende ließen ihr Leben - palästinensische Zivilisten, israelische Soldaten, Geiseln in den Tunneln der Hamas. Für was?, fragte sich schon in den frühen Tagen des Krieges der Regisseur Amos Gitai: "Ich suchte einen Text, der Antworten gibt, aber nichts zu Offensichtliches oder Banales. Einen Text, der zum Denken anregt. Und da fiel mir im Bücherschrank meiner Mutter ein kleines Heft in die Hände: ein Briefwechsel zwischen Einstein und Freud aus dem Jahr 1932." Der Briefwechsel zwischen Sigmund Freud und Albert Einstein ist ein Dokument, das, so Gitai, heute so gültig ist wie vor fast 100 Jahren. Damals wie heute nach dem 7. Oktober in Israel, standen Welten am Abgrund. Der Regisseur hat den den Austausch der beiden Geistesgrößen verfilmt. Zu den Briefen kommen Texte Susan Sontags und Virginia Woolfs - Gitais intellektuelle Vorbilder. "Warum Krieg" kommt ohne Bilder des Krieges aus. Das, sagt Gitai, wäre zu banal.
Tricia Tuttle stellt Berlinale-Programm vor
Frédéric Hambaleks Film "Was Marielle weiß" geht als deutscher Beitrag bei der 75. Berlinale vom 13. bis 23. Februar ins Rennen um den Goldenen und die Silbernen Bären. Julia Jentsch und Felix Kramer spielen in dem Film die Eltern eines Mädchens mit telepathischen Fähigkeiten. Insgesamt laufen 19 Produktionen im Wettbewerb, darunter ein Debüt und eine Dokumentation. Erstmals stellte die neue Berlinale-Chefin Tricia Tuttle die Wettbewerbsfilme in Berlin vor.
"Im 75. Jahr des Festivals beschäftigt uns die Frage, welche Bedeutung die außergewöhnliche Geschichte der Berlinale für unsere Gegenwart hat“, sagte Tuttle mit Blick auf das Gesamtprogramm. Das Festival sei 1951 als ein Ort der Begegnung ins Leben gerufen worden: "An diesen Gründungsgedanken anzuknüpfen, war selten so dringlich wie heute." Kino helfe, die Welt mit den Augen anderer Menschen zu sehen. Eröffnet wird die Berlinale am 13. Februar mit "Das Licht" von Tom Tykwer.
"Henry Fonda for President" - Die USA unter der Lupe
Er gilt als eine der größten Filmlegenden der amerikanischen Traumfabrik. Henry Fonda, der mit Filmklassikern wie "Früchte des Zorns" oder "Die zwölf Geschworenen" Filmgeschichte geschrieben hat. Alexander Horwath, wohl einer der versiertesten Filmhistoriker im deutschsprachigen Raum, betrachtet die Geschichte der Vereinigten Staaten durch das Brennglas des Filmschauspielers. Das dreistündige Epos "Henry Fonda for President" ist auch ein filmisches Denkmal eines US-Präsidenten, den es allerdings nur auf der Leinwand gegeben hat. Ein Film über die US-amerikanische Geschichte, das Kino und über die gegenwärtige Nation.