Kultur

"Kulturzeit" vom 26.11.2024: Libanon: Luxus-Club nimmt Flüchtlinge auf

Die Themen der Sendung: Flüchtlinge im Libanon, Kulturboykott gegen Israel, Andreas Isenschmid im Literaturgespräch über "Umlaufbahnen", Princess Standard, Emmys, Pina Bausch.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2024
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 26.11.2025

Die Themen der Sendung:

Libanon: Nobel-Club beherbergt Flüchtlinge

Bis vor kurzem war die Skybar ein bekannter Club in Beirut. Hier tanzten die Reichen und Schönen Beiruts, die kein Problem damit hatten, auch in Krisenzeiten 100 Dollar Eintritt zu zahlen. Es wurde ausgiebig getanzt und Champagner getrunken. Nach den israelischen Bombardierungen sind hier jetzt mehr als 500 Vertriebene untergekommen. Hinter der Bar stapeln sich Wasserflaschen und Lebensmittel-Paletten, die Tanzflächen sind mit Matratzen belegt.

Kulturboykott gegen Israel

Das Internationale Palästinensische Literaturfestival hat Ende Oktober 2024 zum Boykott gegen israelische Verlage und Kulturinstitutionen aufgerufen. Mehr als 6000 Autorinnen und Autoren haben bereits unterschrieben. Sie verpflichten sich, nicht mit "israelischen Kultureinrichtungen zusammenzuarbeiten, die sich an der überwältigenden Unterdrückung der Palästinenser mitschuldig gemacht oder diese stillschweigend beobachtet haben". Sally Rooney und Annie Ernaux gehören zu den Unterzeichnerinnen, beide sind für ihre pro-palästinensische Haltung bekannt. Rooney verweigert seit 2021 die Übersetzung ihrer Bücher ins Hebräische. 

Mehr zum Thema

"Umlaufbahnen" - Literaturgespräch mit Andreas Isenschmid

In einer Raumstation kreisen sechs Astronauten und Kosmonauten um die Erde. Die zwei Frauen und vier Männer kommen aus unterschiedlichen Nationen, zwei aus Russland, der Rest aus der westlichen Welt. Losgelöst vom Alltag, der Schwerkraft und Zeitempfinden arbeiten, essen und schlafen sie auf engstem Raum. Samantha Harvey blickt in ihrem Roman "Umlaufbahnen" einen Tag lang in die Köpfe dieser Menschen. Dafür hat sie den Booker Prize erhalten, den wichtigsten Literaturpreis Großbritanniens. Jetzt ist er auch auf Deutsch erschienen, übersetzt von Julia Wolf. Wir sprechen mit dem Literaturkritiker Andreas Isenschmid über den Roman.

International Emmys

Die deutsche Netflix-Serie "Liebes Kind" hat den International Emmy Award in der Kategorie "Fernsehfilm/Mini Serie" bekommen. Der sechsteilige Thriller von Isabel Kleefeld und Julian Pörksen (Regie und Buch) erzählt vom Chef einer Sicherheitsfirma, der Frauen und Kinder entführt, die in einem großräumigen Verlies nach seinen strengen Regeln Familie spielen müssen. Deutsche Produktionen gingen ansonsten bei den 52. International Emmy Awards leer aus. Den Preis für das beste Comedy-Programm gewann "División Palermo" aus Argentinien. Als bestes Drama wurde "Les Gouttes de Dieu" aus Frankreich/Japan ausgezeichnet. Darstellerpreise gingen an den Briten Timothy Spall und Aokbab-Chutimon Chuengcharoensukying aus Thailand. Mit "Otto Baxter: Not a F...ing Horror Story" wurde zudem eine Dokumentation aus Großbritannien ausgezeichnet. Die Verleihung der International Emmys findet seit 1973 jährlich in New York statt. Die Ehrung ist ein Ableger des renommierten Emmy-Preises und zeichnet die besten außerhalb der USA produzierten Fernsehsendungen aus.

"Princess Standard"

Die Stuttgarter Thriller-Autorin Romy Hausmann und ihr Kunstexperiment aus Lyrik, Musik, Film – und einer alten Schreibmaschine mit interessantem Namen.

Pina Bausch "Kontakthof - Echos of '78"

"Kontakthof" ist eines der Schlüsselwerke von Pina Bausch. Es heißt, sie habe sich während der Entstehung 1978 oft ausgemalt, wie es wohl wäre, ihre Originalbesetzung das Stück in viel höherem Alter tanzen zu sehen. Jetzt ist es so weit: "Kontakthof – Echoes of '78" verbindet Vergangenheit und Gegenwart durch Live-Performance und Projektionen von Archivmaterial, das die beteiligten Tänzerinnen und Tänzer in jungen Jahren zeigt, aber auch diejenigen, die nicht mehr länger auf der Bühne stehen. Konzipiert und inszeniert hat "Kontakthof – Echoes of '78" Meryl Tankard, die selbst eine der zentralen Protagonistinnen der Originalbesetzung von 1978 war. Tankard hat für diese Produktion, die Ende November im Opernhaus Wuppertal uraufgeführt wurde, acht Mitglieder der Originalbesetzung zusammen gebracht. Weitere Vorstellungen sind bis zum 1. Dezember zu sehen. Im Juni 2025 wird "Kontakthus" in Aarhus und Kopenhagen in Dänemark aufgeführt.

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